Autobiographie - Enthüllung der Fereshta Ludin: Die mit dem Kopftuch von Fereshta Ludin

11 April 2015

Meine Hochachtung! Ihr Buch sollte eine Pflichtlektüre für viele sozial inkompetente Menschen sein

Die Autobiographie „Enthüllung der Fereshta Ludin“, „Die mit dem Kopftuch“, erzählt die Legende von Fereshta Ludins bisherigem Leben.

Einst in Afghanistan geboren, Tochter eines Diplomaten und eines von vier Kindern einer achtungswerten, weltoffenen und moslemischen Familie, wächst sie in Saudi-Arabien und schließlich in Deutschland auf.


 Ihr frühkindliches Leben entfaltete sich in wohlhabenden Verhältnissen, bis sich das Berufsleben des Vaters, aus selbsterwählten politischen Motiven, wandelte und der tragische Tod des liebevollen Vaters die ganze Familie veränderte.



Im Jahr 2000 wagt sie sich mutig mit einer Klage vor das deutsche Gericht, um als Lehrerin und Muslima mit Kopftuch unterrichten zu dürfen. Nach viel Fleiß und Mühen während ihres Studiums und ihres Referendariats ist es ihr größter Wunsch, das eigenständig gewählte Kopftuch, in der Eigenschaft ihrer Identität und des „sich wohl Fühlens“ tragen zu dürfen.



Längst hat sie ihre besonderen Fähigkeiten im Unterrichten und im Umgang mit Schülern unter Beweis gestellt, längst ist sie ein sehr engagierter, weltoffener und verantwortungsvoller Mensch, dem im Besonderen die Schüler am Herzen liegen.



Ihre soziale Kompetenz verdankt sie der liebevollen und religiösen Erziehung durch ihre Eltern und durch ihre Wertschätzung gegenüber den kulturellen Unterschieden, die sie als Kind und Jugendliche erleben durfte.



Seit ihrem Schritt der Klageerhebung vor Gericht, definiert man sie niemals mehr als Mensch sondern nur noch als „die mit dem Kopftuch“. Ihr Anliegen wird zum politischen Machtkampf. Sie leidet, sie kämpft, sie wird krank und durchläuft ein jahrelanges, demütigendes Martyrium.



Erst im März 2015 kippt das Bundesverfassungsgericht das pauschale Kopftuchverbot für Lehrerinnen, das deutsche Bundesländer nach dem Urteil von 2003 erlassen hatten. Dies ist ein besonders glücklicher Tag für Fereshta Ludin.

Die Geschichte von Fereshta Ludin hat mich aufs äußerste berührt. Ihre Erlebnisse machen mich traurig und ich muss mich manches Mal fremdschämen. Ich kann kaum glauben, wie man diese Frau hat so leiden lassen können. Sicher, es war ihre Wahl den Weg der Klage zu gehen, doch der Leidensweg der damit in Gang gesetzt war, wurde durch Menschenhand kreiert.



Fereshta Ludin verdient in meinen Augen höchsten Respekt. Ich bewundere ihre Fähigkeit so weltoffen zu sein, vor allem nachdem sie so viele entsetzliche Ereignisse aushalten musste. Sie wurde verletzt, gedemütigt, bedroht und sie hat gekämpft. Ihre unglaubliche Stärke schöpft sie aus ihrem Glauben und doch kann ich es mir kaum vorstellen, derartige Erlebnisse aushalten zu können.



Diese bewegende Geschichte hat mich von Seite zu Seite getrieben. Sie hat mich gefesselt und in ihren Bann gezogen, und so konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist von einer schönen und sorgfältigen Sprache geprägt, der mir sehr gefällt. Ich wünsche Fereshta Ludin nur das Beste für ihre Zukunft.


Wer die Geschichte von Fereshta Ludin neutral bewerten möchte, der sollte dieses Buch lesen, um den Fall Fereshta Ludin nicht nur als einen Fall zu erkennen. Es gibt Einblicke in ein bewegtes Leben, es zeigt allgemein akzeptierte unsoziale politische Reaktionen auf und es zeigt ein Leben unter Diskriminierung. Jeder Leser wird berührt sein.



Meine besondere Buchempfehlung gilt denen, die Fereshta Ludins Leben schwer gemacht haben, sei es auch „nur“ ein herablassender Blick für sie gewesen.



Autor: Fereshta Ludin


Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.04.2015

Aktuelle Ausgabe : 02.04.2015

Verlag : Deutscher Levante Verlag


Flexibler Einband 376 Seiten

Keine Kommentare: