Meine Hochachtung! Ihr Buch sollte eine Pflichtlektüre für viele sozial inkompetente Menschen sein
Die Autobiographie „Enthüllung der Fereshta Ludin“, „Die mit dem Kopftuch“, erzählt die Legende von Fereshta Ludins bisherigem Leben.
Einst in Afghanistan geboren, Tochter eines Diplomaten und eines von vier Kindern einer achtungswerten, weltoffenen und moslemischen Familie, wächst sie in Saudi-Arabien und schließlich in Deutschland auf.
Ihr
frühkindliches Leben entfaltete sich in wohlhabenden Verhältnissen, bis sich
das Berufsleben des Vaters, aus selbsterwählten politischen Motiven, wandelte
und der tragische Tod des liebevollen Vaters die ganze Familie veränderte.
Im Jahr 2000 wagt sie sich mutig mit einer Klage vor das
deutsche Gericht, um als Lehrerin und Muslima mit Kopftuch unterrichten zu
dürfen. Nach viel Fleiß und Mühen während ihres Studiums und ihres
Referendariats ist es ihr größter Wunsch, das eigenständig gewählte Kopftuch,
in der Eigenschaft ihrer Identität und des „sich wohl Fühlens“ tragen zu
dürfen.
Längst hat sie ihre besonderen Fähigkeiten im Unterrichten
und im Umgang mit Schülern unter Beweis gestellt, längst ist sie ein sehr
engagierter, weltoffener und verantwortungsvoller Mensch, dem im Besonderen die
Schüler am Herzen liegen.
Ihre soziale Kompetenz verdankt sie der liebevollen und
religiösen Erziehung durch ihre Eltern und durch ihre Wertschätzung gegenüber
den kulturellen Unterschieden, die sie als Kind und Jugendliche erleben durfte.
Seit ihrem Schritt der Klageerhebung vor Gericht, definiert
man sie niemals mehr als Mensch sondern nur noch als „die mit dem Kopftuch“.
Ihr Anliegen wird zum politischen Machtkampf. Sie leidet, sie kämpft, sie wird
krank und durchläuft ein jahrelanges, demütigendes Martyrium.
Erst im März 2015 kippt das Bundesverfassungsgericht das pauschale
Kopftuchverbot für Lehrerinnen, das deutsche Bundesländer nach dem Urteil von
2003 erlassen hatten. Dies ist ein besonders glücklicher Tag für Fereshta
Ludin.
Die Geschichte von Fereshta Ludin hat mich aufs äußerste
berührt. Ihre Erlebnisse machen mich traurig und ich muss mich manches Mal
fremdschämen. Ich kann kaum glauben, wie man diese Frau hat so leiden lassen
können. Sicher, es war ihre Wahl den Weg der Klage zu gehen, doch der
Leidensweg der damit in Gang gesetzt war, wurde durch Menschenhand kreiert.
Fereshta Ludin verdient in meinen Augen höchsten Respekt.
Ich bewundere ihre Fähigkeit so weltoffen zu sein, vor allem nachdem sie so
viele entsetzliche Ereignisse aushalten musste. Sie wurde verletzt, gedemütigt,
bedroht und sie hat gekämpft. Ihre unglaubliche Stärke schöpft sie aus ihrem
Glauben und doch kann ich es mir kaum vorstellen, derartige Erlebnisse
aushalten zu können.
Diese bewegende Geschichte hat mich von Seite zu Seite
getrieben. Sie hat mich gefesselt und in ihren Bann gezogen, und so konnte ich
das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist von einer schönen
und sorgfältigen Sprache geprägt, der mir sehr gefällt. Ich wünsche Fereshta
Ludin nur das Beste für ihre Zukunft.
Wer die Geschichte von Fereshta Ludin neutral bewerten
möchte, der sollte dieses Buch lesen, um den Fall Fereshta Ludin nicht nur als
einen Fall zu erkennen. Es gibt Einblicke in ein bewegtes Leben, es zeigt
allgemein akzeptierte unsoziale politische Reaktionen auf und es zeigt ein
Leben unter Diskriminierung. Jeder Leser wird berührt sein.
Meine besondere Buchempfehlung gilt denen, die Fereshta
Ludins Leben schwer gemacht haben, sei es auch „nur“ ein herablassender Blick
für sie gewesen.
Autor: Fereshta Ludin
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.04.2015
Aktuelle Ausgabe : 02.04.2015
Verlag : Deutscher Levante Verlag
ISBN: 9783943737219
Flexibler Einband 376 Seiten
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