Herz-Projekt Lichtscherben Blog

30 April 2017


Lichtscherben Blog

Ende März rief mich Autor Andreas Pflüger an und bat mich um Hilfe. Er erzählte mir, dass Kerstin Müller-Klein ihre persönliche, schicksalsträchtige Geschichte in die Öffentlichkeit tragen wolle. Ob ich nicht mal mit ihr telefonieren könnte, um gemeinsam mit ihr zu überlegen, welche Social-Media-Kanäle sich für die Umsetzung ihres Wunsches eigenen würden, denn:

 Kerstin ist vor zwölf Jahren plötzlich erblindet.

Als Andreas Pflüger an seinem Thriller Endgültig schrieb, stellte der Sehbehinderten- und Blindenverband des Saarlands einen Kontakt zwischen ihm und Kerstin her, da die Hauptfigur in seinem Thriller eine erblindete Polizistin darstellt. Um die Figur der Jenny Aaron so authentisch wie möglich darzustellen, bedurfte es sorgfältiger Recherchen, die Andreas Pflüger nur erlangen konnte, in dem er sich intensiv mit dem Alltag, den Empfindungen und den Möglichkeiten einer Späterblindeten auseinandersetzt.

Die Chemie zwischen Kerstin und Andreas Pflüger stimmte auf Anhieb und nach vielen Telefonaten der beiden Saarländer und einem persönlichen Treffen, wuchs die Authentizität der Figur Jenny Aaron aufs Best möglichste.



Noch heute sind die beiden freundschaftlich vernetzt und so kam es, dass Kerstin ihren Herzenswunsch aussprach und Andreas Pflüger mich kontaktierte.

Ende März habe ich zum ersten Mal mit Kerstin telefoniert. Glücklicherweise hatte ich keinerlei Berührungsängste, denn ich hatte viele Jahre einen blinden Mitarbeiter, sodass ich mir in etwa vorstellen konnte, was möglich wäre oder nicht.

Unser erstes Telefonat dauerte zweieinhalb Stunden und am Ende hatten wir beide das Gefühl, dass wir uns schon seit vielen Jahren kennen. Als sie mir ihre Geschichte erzählte, war ich zutiefst berührt.

Kerstins Ziel ist es, Sehenden und blinden Menschen zu zeigen, wie der Alltag eines blinden Menschen funktionieren kann. Sie möchte sehbehinderten Menschen oder denjenigen, denen eine Erblindung als Schicksalsschlag bevorsteht, Mut machen. Außerdem möchte sie jede Form von Berührungsängsten mit blinden Menschen aus dem Weg räumen. Sie schafft das gänzlich mühelos, denn sie kann herzlich über sich selbst lachen.

Natürlich versinkt sie auch mal in der furchtbaren Dunkelheit, die sie umgibt, aber sie schätzt sich mit einer wundervollen Familie um sich herum, dennoch auch sehr glücklich.

Kerstins Herzenswunsch nahm schnell Gestalt an und für mich war klar, dass ich sie von Herzen gern unterstützen möchte und der Lichtscherben Blog war geboren.


Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, wie man den Blog strukturieren sollte, denn schließlich soll es Kerstin selbst und blinden Besuchern möglich sein, auf ihm zu navigieren. Aus diesem Grund findet man auf dem Blog auch kein Tamtam.

Alles was ich am Blog mache, erkläre ich Kerstin so gut es mir möglich ist. Da sie sehend zur Welt gekommen ist, besitzt sie optische Vorstellungen von Formen, Farben, Schriften usw. Das vereinfacht es mir, wenn ich ihr Bilder beschreibe.

Leider beherrscht Kerstin als Späterblindete die Blindenschrift (Braille) nicht, sodass sie mir ihre Erzählungen ausschließlich per Diktierfunktion via Facebook-Messenger zukommen lassen kann. Leider sind die Texte nicht eins zu eins zu verwenden und manchmal muss ich sie mit viel Fantasie enträtseln. Bis so ein Text dann steht, wir uns abgesprochen haben und ich das Teilen der Beiträge erledigt habe, vergeht die Zeit wie im Flug. Ihr wisst also jetzt, wo ihr mich findet.

Manchmal kann ich mich über ihre Erlebnisse wirklich schlapp lachen und manchmal sitze ich vor ihren Erzählungen und kann nicht weiterschreiben, da ein Tränenschleier meinen Blick trübt.

Besonders stolz ist Kerstin, wenn sie die Anzahl der Besucher auf ihrem erst wenige Wochen jungen Lichtscherben Blog liest oder wenn ich ihr mitteile, wie viele Leser einen bestimmten Beitrag angeschaut haben. Zurecht wie ich finde.

Leider fehlen Kerstin noch Follower und Leser kommentieren kaum Beiträge auf Kerstins Blog, aber ich hoffe für Kerstin, dass sich das noch positiv verändern wird, denn sie wünscht sich den Austausch von ganzem Herzen.

Ich habe noch nie um ein Teilen eines persönlichen Beitrags von mir gebeten, oder um einen Besuch auf einem Blog, aber dieses Mal möchte ich euch von Herzen darum bitten, dies zu tun.

In der Bücher-Blogger-Szene stoßen wir beispielsweise in Facebook-Gruppen immer wieder auch auf Sehbehinderte oder blinde Menschen, die wir mit unseren Rezensionen ebenso erreichen, die vielleicht gern einmal auf dem Lichtscherben Blog vorbeischauen würden.

Herzlichst,

Eure Nisnis








30 Kommentare:

  1. Liebe Anja,

    ich bin sehr froh, dass Du mir vor kurzem davon erzählt hast. Mich berühren ihre Texte auch unglaublich, besonders natürlich der, in dem sie schildert, wie es passiert ist. Du hast ja vielleicht meinen Kommentar gelesen. Ich will hier nicht detailert drauf eingehen. Die User sollen rüber gehen und selber lesen, was Kerstin diktiert hat.

    Ich finde es auch großartig, dass Du das machst. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das viel Zeit beansprucht. Es ist richtig toll, dass Ihr Euch sofort so gut verstanden habt.
    Und ich hoffe fest, dass Kerstin bald mehr Follower bekommt. Das hat sie und ihre Texte verdient!

    Liebste Grüße
    Lilly

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    1. Liebe Lilly,

      Kerstins Geschichte ist eine ganz traurige und berührende, aber sie macht das beste aus ihrem Leben.

      Ich finde sogar, dass ihre Geschichte auch für uns Sehenden sehr bereichernd sein kann, denn sie sensibilisiert uns, auch unser Leben und unsere Möglichkeiten zu reflektieren und zu wertschätzen.

      Natürlich kostet der Lichtscherben Blog viel Zeit und manchmal muss ich aufhören zu schreiben, wenn mein Bein mal wieder streikt, aber ich finde meine Zeit ist gut und sinnvoll investiert.

      Vielen lieben Dank für das Teilen des Beitrags. Es ist wirklich großartig, wie viele von euch meine Bitte erfüllt haben. Für Kerstin wünsche ich mir, dass sie den Austausch bekommt, den sie sich so sehr wünscht.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  2. Anonym30.4.17

    Das ist ein wunderbarer Beitrag, den ich sehr gern teile und natürlich schaue ich mir auch den Blog gern mal an. Wie schön, dass Kerstin dich hat.

    LG
    Mona

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    1. Liebe Mona,

      vielen lieben Dank für das Teilen des Beitrags. Es ist wirklich großartig, wie viele von euch meine Bitte erfüllt haben. Für Kerstin wünsche ich mir, dass sie den Austausch bekommt, den sie sich so sehr wünscht.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  3. Liebe Anja,
    Ich bin überwältigt von Deinen Worten und es sind auch ein paar Tränen geflossen.
    Du hast Recht: Die Chemie stimmte sofort zwischen uns beiden. Ich hatte das Gefühl dich schon ewig zu kennen. Auch kann ich dir ohne Bedenken mein blindes Vertrauen schenken.
    Ich hoffe und wünsche mir, dass wir mit diesem Blog viele Menschen erreichen und ihnen Mut, Kraft und Stärke schenken.
    Wir werden noch viel Spaß miteinander haben! Und ich werde dir noch viele Texte zum Entschlüsseln liefern!
    Schön, dass es dich gibt! Drück dich ganz fest,
    Kerstin

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    1. Liebe Kerstin,

      wir schaffen das, gemeinsam., ganz bestimmt!

      Nun pack die Tempos wieder ein und freu dich über die wahnsinnig tolle Resonanz, der lieben Buchblogger, die wir mit deinem Blog schon begeistern und berühren konnten.

      Liebste Grüße

      Deine Anja

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  4. Da sage ich nur eins: Daumen hoch liebe Anja.

    Viele Grüße,
    Gisela

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  5. Wow - ein einnehmender und berührender Text! Sehr gerne folge ich nicht nur deinen am Ende eingefügten Links, sondern teile diesen Beitrag von Herzen gerne!

    Liebste Grüße
    Janna

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    1. Liebste Janna,

      hab ganz lieben Dank für das Teilen des Beitrags. Es ist wirklich großartig, wie viele von euch meine Bitte erfüllt haben. Für Kerstin wünsche ich mir, dass sie den Austausch bekommt, den sie sich so sehr wünscht.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  6. Liebe Anja,
    das ist ja ein tolles Projekt, das viel Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich gleich mal als Leser eingetragen.
    Ich wünsche dir einen schönen ersten Mai.
    Liebe Grüße
    Walli :-)

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    1. Liebe Walli,

      Dankeschön, das wünsche ich dir natürlich auch.

      Vielen lieben Dank für das Teilen des Beitrags. Es ist wirklich großartig, wie viele von euch meine Bitte erfüllt haben. Für Kerstin wünsche ich mir, dass sie den Austausch bekommt, den sie sich so sehr wünscht.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  7. Liebe Anja,
    Da hast du ein tolles Projekt mit Kerstin gestartet! Ich werde mich direkt auf dem Blog umsehen. Allein den. Amen finde ich schon sehr passend.
    Alles Gute
    Silvia

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    1. Liebe Silvia,

      Dankeschön. Der Name spiegelt ein wenig Kerstins Blick wieder, denn sie kann dunkel und hell, schönes und schlechtes Wetter unterscheiden und manchmal sieht sie auch Farbtupfer.

      Viele liebe Grüße und genieße den Feiertag,

      Anja

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  8. Liebe Anja,
    was für eine tolle Sache, Kerstin dabei zu unterstützen, ihren Blog zu gestalten und uns Sehenden einen ganz direkten Einblick in die Welt einer Blinden zu ermöglichen. Ich habe mich sehr gerne auf dem Blog Lichtscherben umgesehen und empfehle ihn auch gerne weiter.

    LG Gabi

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    1. Liebe Gabi,

      ganz lieben Dank für deine lieben Worte. So traurig uns Kerstins Schicksal auch macht, ihre Beiträge bereichern uns Sehende und sie ermutigen jeden, der ein ähnliches Schicksal teilt.

      Herzallerliebste Grüße

      Anja

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  9. Ganz tolle und menschliche Leistung von dir! Ich folge ihr natürlich auch !!!

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  10. Ein tolles Projekt, das ihr da auf die Beine stellt. Ich wünsche euch viel Erfolg.

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    1. Liebe Anne,

      Dankeschön, das können wir noch gebrauchen, denn noch stehen wir ganz am Anfang.

      Vielen lieben Dank für das Teilen des Beitrags. Es ist wirklich großartig, wie viele von euch meine Bitte erfüllt haben. Für Kerstin wünsche ich mir, dass sie den Austausch bekommt, den sie sich so sehr wünscht.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  11. Liebe Anja,
    dieses Herzensprojekt verdient so viel Aufmerksamkeit. Es ist wohl ein ganz großer Unterschied etwas 'nur' zu lesen, teilen und zu kommentieren aber selbst tatkräftig daran beteiligt zu sein wie Du es tust finde ich mehr als Bewundernswert. Der Blick über den Tellerrand wenn ich das so sagen darf ist nicht für jeden selbstverständlich. Viele scheuen sich und umso mehr finde ich es großartig.
    Ich gehe jetzt mal Kerstins Blog stöbern und lasse liebe Grüße da.
    Kerstin

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    1. Liebe Kerstin,

      deine lieben Worte tun uns sehr gut und sie motivieren natürlich auch sehr.

      Hab ganz lieben Dank für das zahlreiche! Teilen und genieße noch den heutigen Feiertag.

      Herzlichste Grüße

      Anja

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  12. Huhu =)
    Das ist soe in tolles Projekt. DAs verdient viel viel mehr Aufmerksamkeit, habe es auch gleich in meine Katehorie "Beste Post im April" gepackt. Ich hoffe es erfahren noch viel mehr davon und lassen sich von dem Mut und der Stärke dieser Frau inspiieren.

    LG miss PageTurner

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    1. Liebe Sandra,

      was für eine schöne Überraschung. Hab ganz vielen lieben Dank.

      Herzliche Grüße

      Nisnis

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  13. Liebe Anja,

    dank Deiner Instagram-Seite bin ich vor Wochen auf Deinen Blog gestoßen und dank Deines Posts hier auf Deinen unglaublich berührenden Beitrag. Selbstverständlich schaue ich auf Kerstins Blog vorbei. Toll, dass sie Dich hat und Du sie so hilfreich unterstützt. Ich verneige mich vor Dir, Du bist klasse.

    Ich werde es auch irgendwie verbreiten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Liebe Nicole,

      lieben Dank für deine lieben Worte, auch wenn ich immer rot werde, wenn ich durch sie so im Sonnenlicht stehe ;-). Kerstins wunsch nach Aufmerksamkeit und Austausch ist nur mit Hilfe von euch lieben Bloggern möglich und wir sind beide sehr sehr dankbar für die Verbreitung. Das Herz-Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Vernetzung unter Bloggern ganz uneigennützig funktionieren kann.

      Viele liebe Grüße

      Anja

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  14. Hi Anja,

    ich bin sehr froh, dass ich auf diesen Beitrag gestoßen bin und werde mich direkt auf dem Lichtscherben Blog umschauen und dann nach und nach die Beiträge lesen. Das Thema ist eins, worüber man als Nicht-Betroffener eigentlich nur sehr wenig weiß und das würde ich gern ändern, daher ist das perfekt. Ich finde es super, dass du dich darum kümmerst und so viel Zeit in dieses Projekt investierst, Daumen hoch dafür!

    Liebe Grüße,
    Jacqueline

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    1. Liebe Jacquy,

      ja richtig, man weiß nur wenig darüber und natürlich haben wir auch Berührungsängste. Kerstin beschreibt ihre Situation und ihre alltäglichen Handicaps so dass wir uns langsam da herantasten können.

      Meine Zeit investiere ich total gern, weil Kerstins Idee mit dem Blog so eine wunderbare, empathische ist.

      Es ist wunderbar, dass du dich dafür interessierst.

      Sei lieb gegrüßt und lieben Dank für deine lieben Worte.

      Anja

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  15. Huhu!

    Ich spiele gerne das textbasierte Onlinespiel "Morgengrauen", und da gibt es unheimlich viele blinde Spieler, da das Spiel komplett ohne Grafik auskommt. Deswegen habe ich da inzwischen auch keine Berührungsängste mehr! Manche lassen sich den Text von einem Programm vorlesen, glaube ich, andere haben wohl so ein Gerät, mit dem man sich den Text als Braille ausgeben lassen kann, und ich glaube, die meisten tippen dann ihre Antworten auch auf einem Braille-Keyboard. Ich bin immer bass erstaunt, dass die blinden Spieler oft schneller tippen als ich. "Norxus", mit dem ich mich sehr viel unterhalte, hat auch NIE Tippfehler drin, keine Ahnung, wie er das schafft! Manchmal vergesse ich, dass er blind ist und frage ihn etwas, was für einen Blinden absoluter Quatsch ist. Aber er lacht da nur drüber.

    Wir haben aber auch einen Spieler, dessen Texte immer etwas schwer zu lesen sind, ich glaube, der benutzt auch eine Diktiersoftware, um zu spielen!

    Ich kann mir vorstellen, dass es für Späterblindete vielleicht schwieriger ist, zu lernen, mit diesen Hilfsmitteln umzugehen. Das ist natürlich sehr schade, denn diese Braille-Keyboards und -Ausgabegeräte verschaffen ihren Benutzern ja ein großes Stück Freiheit.

    Durch meine MS habe ich oft Sehnerventzündungen, und vor ein paar Jahren war ich eine Zeitlang auch blind auf dem rechten Auge, weil der Sehnerv wohl "abgeklemmt" wurde, aber ich hatte Glück und nach einer Woche hochkonzentrierter Kortison-Infusionen konnte ich schon wieder verschwommen sehen, was sich dann stetig besserte. Das hätte auch ganz anders ausgehen können, aber wenigstens hätte ich dann ja noch das andere Auge gehabt! Ich sehe auf dem rechten Auge zwar nicht mehr komplett normal, trotz Brille, aber gut genug, dass ich es im Alltag nicht wirklich merke. Aber ich kann mich erinnern, was das schon für ein Gefühl mehr, auf einem Auge plötzlich nichts mehr zu sehen – wenn es beide Augen betrifft, ist das natürlich noch tausendmal schlimmer!



    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo vielen Dank für deine lieben Worte. Ich arbeite sehr gerne mit der Sprachfunktion und habe auch schon versucht die Punktschrift zu erlernen. Ich fand es für mich sehr schwierig und daher habe ich auch nicht weiter gemacht. Vielleicht liegt es auch daran, dass man irgendwo doch noch in einem sehenden Leben bleiben will. Dass du Probleme durch mS hast ist echt schlimm! Ich wünsche dir alles Gute und lass dich nicht unterkriegen. Ganz liebe Grüße aus dem Saarland Kerstin

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    2. Liebe Mikka,

      oh je, dann kannst du dir leicht vorstellen, wie es sein muss in Dunkelheit zu leben. Ich kann mir gut vorstellen, dass dich dieses Erlebnis geprägt hat. Im Umgang mit blinden oder sehbehinderten Menschen kann man natürlich in Fettnäpfchen treten, aber ich denke, dass die wenigsten es einem verübeln, wenn man man unbedacht Dinge sagt, die nicht zu einem blinden Leben passen.

      Viele Jahre hatte ich einen blinden Mitarbeiter. Der beste, schnellste und fähigste im ganzen Team. Seine Auffassungsgabe war so hoch, dass er uns alle nach kurzer Zeit in die Tasche steckte. Seine Finger flogen über die Braille-Tastatur, so schell konnte ich gar nicht gucken und stets schreibe er fehlerfrei.

      Spät erblindete können die Blindenschrift nur mit äußerster Mühe erlernen, so schreibt Kerstin und so erläuterte es mir auf der Leipziger Buchmesse auch der Blindenverlag. Wie wunderbar, dass es die Diktierfunktionen gibt.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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