Ein atemberaubendes,
zutiefst verstörendes und absolut fesselndes Psychothriller-Debüt!
Der fünfjährige Jacob ist an einem regnerischen Novemberabend mit seiner Mutter auf dem Heimweg. Er lacht, er erzählt von seinem Tag, reißt sich plötzlich los und rennt auf die Straße. Ein Auto taucht plötzlich auf, erfasst den Jungen, schleudert ihn durch die Nacht und verschwindet. Für Jacob kommt jede Hilfe zu spät...
Der fünfjährige Jacob ist an einem regnerischen Novemberabend mit seiner Mutter auf dem Heimweg. Er lacht, er erzählt von seinem Tag, reißt sich plötzlich los und rennt auf die Straße. Ein Auto taucht plötzlich auf, erfasst den Jungen, schleudert ihn durch die Nacht und verschwindet. Für Jacob kommt jede Hilfe zu spät...
„Das Auto kommt aus dem Nichts. Das Quietschen nasser Bremsen, ein Junge, fünf Jahre alt, der auf der Windschutzscheibe aufprallt, und sein Körper, der herumwirbelt, bevor er auf dem Asphalt aufschlägt. Sie rennt ihm hinterher, rennt vor den sich immer noch immer bewegenden Wagen. Und sie rutscht aus, fällt auf die ausgestreckten Hände, der Aufprall treibt ihr die Luft aus der Lunge.
Das Team von Detective Inspector Ray Stevens ermittelt in diesem tragischen Fall von Fahrerflucht. Kate, die erst vor kurzem zu diesem Team nach Fishponds versetzt wurde, ist sofort mit Leib und Seele dabei und in Kürze in dieses kompetente Team integriert.
Manche Stimmen möchten den Tod des Jungen gesühnt wissen und manch eine Stimme wird laut, die der Mutter vernachlässigte Sorgfaltspflicht unterstellt. Doch es kommt noch viel grausamer, als wir Leser es uns vorstellen können. Eine Aneinanderreihung von Ereignissen führt zu unfassbaren Spuren, die letztendlich auf ein grausames Verbrechen schließen lassen.
Manche Stimmen möchten den Tod des Jungen gesühnt wissen und manch eine Stimme wird laut, die der Mutter vernachlässigte Sorgfaltspflicht unterstellt. Doch es kommt noch viel grausamer, als wir Leser es uns vorstellen können. Eine Aneinanderreihung von Ereignissen führt zu unfassbaren Spuren, die letztendlich auf ein grausames Verbrechen schließen lassen.
Sie müssen sich daran erinnern, dass er ein kleiner Junge war. Dass er
eine Mutter hatte. Und dass Sie ihr das Herz gebrochen haben. Zitat,
Seite 424:
Dunkle Küstenlandschaft, stürmische See, sich im Wind wiegendes
Gras spiegelt die düstere Grundstimmung der Handlung von „Meine Seele so kalt“
wieder. Ein einsamer knallroter
Regenschirm, aus der Hand des Menschen gerissen, trudelt verbogen und herrenlos
an der bizarren Küste umher, schlägt gegen Klippen, fliegt weiter ganz ohne jedes
Ziel, wie die Seele so kalt aus diesem Psychothriller. Der Bezug zwischen Cover
und Handlung könnte nicht besser in Szene gesetzt sein.
Clare Mackintosh arbeitete zwölf Jahre bei der britischen
Polizei und brachte es bis zum CID. Doch dann musste sie feststellen, dass sie
ihre eigenen Kinder kaum sah und sie sich außerdem nach neuen beruflichen
Herausforderungen sehnte. Also begann sie eine erfolgreiche Karriere als freie
Journalistin, u.a. für den Guardian. 2012 gründete sie dazu noch das Chipping
Norton Literaturfestival, das nur wenige Jahre nach seiner Gründung
Besuchermassen anzieht. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie
in den Cotswolds. Meine Seele so kalt ist ihr erster Roman.
Während ihrer Dienstzeit als Polizisten wurde Clare
Mackintosh von einem tragischen Fall von Fahrerflucht begleitet. Ein
neunjähriger Junge wurde von Joyridern in einem gestohlenen Fahrzeug überfahren.
Die Ermittlungen dauerten mehr als drei Jahre an. Trotz mehrerer Verhaftungen
kam es nie zu einer Verurteilung. Clare Mackintosh war tief betroffen und
stellte sich Fragen wie, wie kann die Mutter des Jungen diesen Verlust
aushalten, warum schweigen Zeugen, wie können die Täter mit dieser Schuld
leben?
Als Clare Mackintoshs eigener Sohn starb wurden ihre Gedanken und ihr
Handeln von bedrückenden Emotionen vernebelt. Und so entstand später ihre Idee
zu diesem Buch, dass sie tief emotional und authentisch schrieb.
Die Ankunft in der Geschichte fand explosionsartig und
prompt statt. Der schreckliche Unfall des kleinen Jacob wird so atemberaubend
geschildert, dass ich sofort unendlich berührt bin und zugleich eine unfassbare
Wut auf den flüchtenden Verursacher verspüre. Ich erahne die Trauer der Mutter,
die mir die Autorin so authentisch erzählt. Ich bin direkt am Anfang der
Geschichte richtig geschockt und viele weitere Ereignisse werden mich in dieser
Handlung erneut schockieren. Die unabdingbaren Elemente für einen wahren
Psychothriller sind hier bestens verwoben.
Clare Mackintosh schreibt in einer harmonischen Sprache. Der
Schreibstil ist federleicht zu lesen, wie auf mich zugeschnitten.
Umgangssprachliches im Ausdruck liegt ihr fern und so fühle ich mich hier
sprachlich anspruchsvoll gut aufgehoben.
Nach dem erschreckenden Unfall folgt zunächst auch
berechtigte Stille. Die Story verläuft interessant, berührend, vorübergehend in
ruhigerem Fahrwasser bevor sie erneut mit Tempo explodiert. Bis zu Hälfte des
Buches, ungefähr, hat mich Clare Mackintosh so geschickt in meinen Gedanken
gelenkt und bewusst getäuscht, dass ich es kaum fassen kann. So eine gut
inszenierte Täuschung habe ich selten erlebt und schon gar nicht in einem
Psychothriller-Debüt. Ich schüttele meinen Kopf vor mich hin und kann es kaum
glauben wie intelligent hier Täuschungen und Wendungen produziert wurden. Aber,
hier bin ich erst in der Mitte des Buches. Es folgen weitere Täuschungen,
Verstrickungen und Wendungen, die eine unglaubliche Spannung aufbauen und diese
halten. Ich bin richtig an die Geschichte gefesselt, lasse Essen anbrennen und
möchte mit hohem Tempo vorankommen.
Der Wechsel von Erzählsträngen und Perspektiven lassen die
Spannung aufflammen und bis zum Ende beständig glühen. Ich kann ohne zu
spoilern hier nicht näher darauf eingehen. Nur so viel, die Wechsel tun der
Geschichte sehr gut, denn so erlebe ich die Gedankenwelt aller beteiligten
Figuren und erst nach und nach erfahre ich so viel über sie, sodass der
Aha-Effekt langsam zur Gewissheit wird.
Besonders ist der Charakter der „Jenna“ gezeichnet. Ihr Leid
und ihre Verzweiflung und ihre selbst auferlegte stille Einsamkeit kann ich
authentisch geschrieben gut miterleben. Sie lässt niemanden an sich heran, auch
einen niedlichen Hundewelpen nicht, denn sie glaubt fest daran, dass alles Liebevolle
in ihrer Nähe zerstört werden wird. Erst nach und nach beginnt sie neu zu
vertrauen, doch immer ist sie reserviert, äußerst zurückhaltend und ihre Seele erscheint
zerbrechlich.
Die Figur des Täters ist atemberaubend entworfen. Diese
Erzählstränge bauen eine starke Wut beim Leser auf und mit jedem Kapitel wird
der Hass auf diesen Charakter größer.
Wunderbar ist das Zusammenspiel des sympathischen Teams der
Kriminalpolizei. Ihre Ermittlungen sind realistisch dargestellt und
nachvollziehbar. Im Laufe der Geschichte bildet sich ein Zweierteam, zwischen
der attraktiven Kate und dem verheiratetem Ray. Es funkt ein wenig zwischen den
beiden, aber stets niveauvoll und es ist ein angenehmer Lichtblick in dieser
düsteren Story. Kate und auch Ray haben jeweils eine interessante
Lebensgeschichte, die harmonisch in diese Geschichte integriert ist und für
Abwechslung sorgt.
Das Ende bietet ein unerwartetes letztes schockierendes
Ereignis, bevor ich bedauernd das Buch zuklappe, denn es gibt leider keine
weiteren Seiten mehr zu lesen. Ich will mehr davon!
„Meine Seele so kalt“ ist ein atemberaubendes und sehr
gelungenes Debüt. Ich kann es euch Lesern nur ans Herz legen, doch wessen
Nerven nicht wie Drahtseile fungieren, die sollten hier lieber nicht zugreifen.
Titel: Meine Seele so kalt
Autor: Clare Mackintosh
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.01.2016
Aktuelle Ausgabe : 14.01.2016
Verlag : Bastei Lübbe
ISBN: 9783404172924
Flexibler Einband 480 Seiten
Sprache: Deutsch
Hey Nisnis :D
AntwortenLöschenJetzt starte ich mal meinen Gegenbesuch auch deinem Blog und bleibe gleich als Leserin hier :) Dein Design finde ich wirklich super, absolut süß ♥
Tolle Rezi übrigens, mit dem Buch habe ich auch schon des längeren geliebäugelt :)
LG
Haveny
Hallo liebe Haveny,
AntwortenLöschendann hoffe ich, dass du nicht nur liebäugelst sondern es bald ebenso genießt wie ich.
Liebe Grüße
Nisnis