Ein gelungenes Thriller-Debüt. Äußerst spannend, kaltblütig, verworren und rasant
Zunächst glauben Martin und Klaus, der Brief der jeweils vor ihnen liegt ist ein geschmackloser Scherz, doch schon bald müssen sie erkennen, dass es ein Brief des Entführers ist und dies der Anfang eines eiskalten und perfiden Spiels.
Bezirksinspektor Mück, von der Mordkommission zum
Ermittlungsteam Suchtmittelkriminalität versetzt, ermittelt im Drogenmilieu. Sein
Leben steht zur Zeit Kopf und auch seine Ermittlungen laufen bald in eine
unvorhersehbare Richtung.
Roland Klementovic ist ein spannendes und empfehlenswertes
Thriller-Debüt gelungen. Die Story beherbergt die Elemente eines guten Thrillers
und ist in diesem Genre sehr gut aufgehoben.
Schon nach den ersten Seiten war ich von der Spannung in der
Geschichte gepackt. Die Handlung ist sehr gut durchdacht und jedes Kapitel war
harmonisch in die Story integriert.
Die Handlung wird vor allem durch die unterschiedlichen
Charaktere geprägt, die mir interessant und authentisch begegneten. Ich mochte
auch die schlußendliche Auflösung, wie es überhaupt zu diesen Entführungen
gekommen ist und konnte so Täter- und Opferrollen abschließend gut einordnen.
Der Schreibstil war sehr angenehm und somit flüssig zu lesen
und nur so war es auch möglich mich rasant durch die Seiten und die
übersichtlich gestalteten Kapitel zu treiben. Ich war gefesselt und bin nur hin
und wieder einmal über ein Wort im österreichischen Dialekt gestolpert, was der
Spannung jedoch niemals hinderlich war. Dieser Thriller ist immer wieder
verworren und er wird durch zahlreiche Wendungen und Auflösungen zu einer
abgerundeten Geschichte. Bis zuletzt lag ich mit meinen ermittelnden Gedanken
immer wieder daneben, dass hat mich ungemein angespornt schnell weiterzulesen.
Die Spannungskurven haben mich gut versorgt und die
Spannungshöhepunkte erschreckten mich oftmals.
Dem Autor sind geschickt viele sehr detailreiche Szenen
gelungen, die mich berührt haben, die mich gruselten, die mich wütend machten
und die mich in Ekel stürzten. Meine Emotionen wurden immer wieder
angesprochen.
Beeindruckend fand ich vor allem die Beschreibung der
Geschehnisse der entführten und eingepferchten Maria. Ihr Panik, ihre Ängste
und ihre Schmerzen wurden so gut beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, mit
ihr zusammen eingeschlossen zu sein. Ebenso prägnant gezeichnet waren die
Furcht und die Hilflosigkeit des Ehemanns Martin. Ich finde es eine besondere
schriftstellerische Leistung, wenn ich emotional immer wieder so berührt werde.
Die Protagonisten waren mir größtenteils sympathisch, bis
auf wenige Ausnahmen, die dann jedoch auch den böseren Teil der Geschichte
prägten. Ich lernte die Charaktere und ihre Leben maßvoll kennen.
Der ermittelnde Bezirksinspektor, dessen Leben etwas auf dem
Kopf stand, hätte noch etwas mehr Pfiff vertragen können, doch ich mochte ihn
und fand die Auszüge aus seinem Privatleben sehr ansprechend.
Ein gutes und gelungenes Thriller-Debüt, das mich sehr
spannend unterhalten hat. Es ist blutig, es rührt an Emotionen und es fesselt.
Ich empfehle es sehr gern jedem Thriller- oder Krimifan.
Einem weiteren Fall für Bezirksinspektor Mück würde ich sehr
gern und vielversprechend entgegensehen.
Einem weiteren Fall für Bezirksinspektor Mück würde ich sehr
gern und vielversprechend entgegensehen.
Autor: Roman Klementovic
Buch: Verspielt
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2015
Aktuelle Ausgabe :
01.07.2015
Verlag : Gmeiner-Verlag
ISBN: 9783839217979
Flexibler Einband 312 Seiten