Ein Roman über die Liebe, Finden und Gefunden-Werden
Ein Unfall verändert die Leben dreier Menschen: Edwinna,
genannt Eddie, die Verlegerin für phantastische Literatur mit besonderem Gespür
für das Wunderbare. Sam, der hochbegabte 13-Jährige, der Klänge als Farben
sieht und Menschen, Orte oder Stimmungen intensiver wahrnimmt als andere. Und
Henri, Eddies einstiger Geliebter. Der ehemalige Kriegsreporter ist Sams Vater,
der nach einem Unfall acht Minuten lang tot war und nun darum kämpft, aus dem
Koma zu erwachen. Denn von dort, wo er beinah verlorengegangen ist, bringt er
eine Botschaft für die, die er liebt.
Poetisch und wahr, klug und bewegend: Nina George erzählt in ihrem neuen Roman „Das Traumbuch“ von den unbekannten Welten zwischen Leben und Tod, Realität und Traum – und von den kleinen Momenten, in denen sich Türen zu ganz anderen Lebenswegen öffnen. Die zu gehen wir uns nur nicht trauen.
Poetisch und wahr, klug und bewegend: Nina George erzählt in ihrem neuen Roman „Das Traumbuch“ von den unbekannten Welten zwischen Leben und Tod, Realität und Traum – und von den kleinen Momenten, in denen sich Türen zu ganz anderen Lebenswegen öffnen. Die zu gehen wir uns nur nicht trauen.
Eine Frau zwischen
einem Mann im Koma und einem im Leben. Ein Junge zwischen Vernunft und Gefühl.
Ein Kriegsreporter, der den Platz im eigenen Leben sucht. (Aus dem Klappentext)
Nina George greift in Das
Traumbuch einen emotional zerreißenden Konflikt auf: das Koma eines geliebten
Menschen. Aus medizinischer Sicht scheint klar: Es ist der Zustand eines
ungeregelten Bewusstseinsverlustes.
Im Roman erklärt der Arzt Dr. Saul – er hat den Spitznamen
Gott – das Koma anhand eines Modells konzentrischer Kreise, in dessen Mitte er
„wach“ und in die anderen von innen nach außen er Benommenheit, Schlaf und
Traum, Bewusstlosigkeit, Koma und Tod schreibt. Er kreuzt die Zustände an, in denen
Henri war. Das aktuelle Kreuzchen setzt er neben Koma … zu dicht am Rand, viel zu dicht am Tod. Da flüstert Henris Sohn
Sam: „Es sind Orte, nicht Zustände.“
(S. 85)
An diese Orte in den unbekannten Welten zwischen Leben und
Tod, Realität und Traum, führt Nina George in diesem aufwühlend schönen Roman.
Sie geht schlicht über die Grenzen hinaus, die wir uns selber setzen. Sie erzählt
mit so viel Liebe und schonungslos real. Wie Henri und Eddie wieder zueinander
finden, wie Vater und Sohn ihre Seelenverwandtschaft erkunden, wie die große
Liebe zu Sam kommt.
Das Buch ist eng mit Nina Georges eigener Biografie
verknüpft. Den plötzliche Verlust ihres eigenen Vaters, eines der
einschneidendsten Erlebnisse ihres Lebens, verarbeitet sie im Themenzyklus der
Endlichkeit und schließt ihn mit diesem Roman.
Das Traumbuch ist
ein sinnliches Buch. Einer gewaltigen Trommel gleich wirbelt es die Gefühle des
Lesers auf und durcheinander, damit sie sich neu sortieren können. Ich habe geschmunzelt,
konzentriert gelesen, laut aufgelacht und ungeweinte Tränen endlich geweint.
Ich habe eine der schönsten Liebesszenen in diesem Buch entdeckt.
Das Traumbuch ist
auch ein Buch über die Liebe. Der zwischen Menschen und der zum Leben.
Das Traumbuch vermittelt
Wissen über den schwer zu fassenden „Ort“ Koma und portraitiert Ärzte wie
Pfleger in ganz besonderer Weise.
Das Traumbuch
verändert den Blick auf das eigene Leben. Wenigstens mir geht es so.
Das Traumbuch in
der gebundenen Ausgabe liegt federleicht in der Hand, mein haptischer Genuss.
Das Traumbuch
offenbart Nina Georges Sprachgewalt.
Selten, sehr selten sehe ich das geschriebene Wort so
wirkungsvoll gestaltet:
„Eddie ist das Beste, das mir nie passiert ist.“ (S. 12)
S. 215 – eine der schönsten Liebesszenen meiner Lesekarriere …„So ist das mit dem Schmerz, er reagiert auf bestimmte Wörter wie ein Zirkustier auf Befehle.“ (S. 121)
Autor: Nina George
Buch: Das Traumbuch
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 17.03.2016
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3-426-65385-2
Hardcover - 416 Seiten
Liebe Lienz,
AntwortenLöschendeine Worte lesen sich ja sehr verlockend. Ist dies das im Flieger empfohlene Buch? Ich glaube ich muss es ebenso lesen ;-).
Liebe Grüße
Nisnis