FIONA ist Fiona, oder doch Fiona?
Schräge Undercover-Ermittlerin im
Kampf um ihre Identität
Die junge Polizistin Fiona Griffith will aus dem Polizeialltag ausbrechen, der überwiegend Routinefälle für sie bereithält. Als sie die Gelegenheit bekommt eine Undercover-Ausbildung zu durchlaufen, greift sie zu. Sie absolviert das harte Training mit Bestnoten und wird kurze Zeit später, zu ihrem ersten Undercover-Einsatz berufen. Einem Abrechnungsbetrug, der bereits zwei Frauen das Leben gekostet hat.
Schräge Undercover-Ermittlerin im
Kampf um ihre Identität
Die junge Polizistin Fiona Griffith will aus dem Polizeialltag ausbrechen, der überwiegend Routinefälle für sie bereithält. Als sie die Gelegenheit bekommt eine Undercover-Ausbildung zu durchlaufen, greift sie zu. Sie absolviert das harte Training mit Bestnoten und wird kurze Zeit später, zu ihrem ersten Undercover-Einsatz berufen. Einem Abrechnungsbetrug, der bereits zwei Frauen das Leben gekostet hat.
Fiona Griffith, ermittelt undercover in der Rolle der Lohnbuchhalterin Fiona Grey. Sie wird als graue Maus in das Unternehmen eingeschleust um den Weg des Geldes zu ermitteln Fionas Legende nach wird sie wegen Körperverletzung gesucht, nach dem sie missbraucht wurde. Sie hat keine Wohnung, kein Geld und muss sich durch zusätzliches Putzen gehen über Wasser halten. In ihrer Rolle ist sie ein leichtes Opfer für die Betrüger, die ihr drohen sie auffliegen zu lassen. Man setzt sie unter Druck, so dass sie als Lohnbuchhalterin das tut, was man von ihr verlangt. Eine ideale Ausgangsbasis, um undercover zu ermitteln.
Harry
Bingham stammt aus Wales. Er hat in Oxford Politik und Wirtschaft studiert,
sich danach bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit dem
ökonomischen Wiederaufbau Osteuropas beschäftigt und schließlich eine Karriere
bei J.P. Morgan in der Abteilung für Mergers & Acquisitions abgebrochen, um
Bücher zu schreiben. Mit der Fiona-Griffiths-Reihe betritt er erstmals die
Bühne der Krimiwelt. (Quelle: Rowohlt Verlag)
Der
Einstieg in die Geschichte findet holperig statt. Kurze, prägnante Sätze, eine
zu einfache, saloppe Sprache, eine scheinbar unrunde Handlung und eine naiv
erscheinende Protagonistin, unterstützen nicht gerade den Wohlfühlmodus des
Lesers.
Es dauert
fast zu lange, um sich in die Geschichte hineinversetzten zu können. Man ist
kurz davor die Geduld zu verlieren, das Buch resigniert zuzuklappen, bevor die
Geschichte endlich in einem Flow mündet und sich langsam entwickelt.
Fiona erscheint
zunächst sogar unsympathisch. Man kann sie nicht einordnen, denn sie passt in
keine Schublade. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr und es dauert lange, bis man
erahnen kann, was ihr Problem ist. Es ist ihre Psyche, die die Verwirrung
stiftet. Fiona hat Schwierigkeiten Gefühle zu empfinden und sie auszudrücken. Sie
versucht sich so zu verhalten, wie sie glaubt, dass es normal ist. Tränen hat
sie seit Jahren nicht geweint und sie scheint ständig auf der Suche, ihren
Platz in der Welt zu finden.
Als sie in
die Undercover-Rolle schlüpft und somit in einer zweiten Identität lebt,
entpuppt sich ihr diese als viel angenehmer, als ihr wahres Leben und ihr
wahres Ich. Das dies Konflikte heraufbeschwört ist klar und je länger Fiona
Griffith Fiona Grey spielt, verdichtet sich ihr inneres Drama.
Dieser
Kriminalfall könnte ein ganz gewöhnlicher sein, wenn da nicht Fionas psychische
Erkrankung wäre. Harry Bingham gelingt es gut Fionas Zwiespalt und ihre innere Zerrissenheit
darzustellen und er bettet diese Figur geschickt in den spannenden Kriminalfall
ein, so dass dieser eine außergewöhnliche und interessante Note erhält. Rückblickend
erfährt man ausreichend von Fionas Vergangenheit, um ihre Probleme akzeptieren zu
können, aber sicher ist es sinnvoller mit Band eins der Reihe zu beginnen, um die
schräge, meist schlagfertige Fiona noch besser einschätzen zu können.
Trotz des
wirklich spannenden und angenehm komplexen Falls kommt es immer wieder zu
Längen, die zur Mitte hin dann etwas abnehmen. Dadurch zieht das Tempo an und der
Krimi mutiert zwischendurch sogar fast zum Pageturner.
Die Geschichte
wird in einer Perspektive und aus Fionas Sicht erzählt. Neben der originellen Fiona
erscheinen weitere Figuren, fast blass. Das ist okay, denn der Kern der Story
ist zwar der Betrugsfall, doch letztendlich dreht sich alles um Fiona, die geschickt,
authentisch und heldenhaft ermittelt, bis sie den spektakulären Betrug am Ende
aufklärt und für sich einen neuen Weg ins Leben gefunden hat.
Fiona. Als
ich tot war ist ein Kriminalroman, der durch eine schräge, außergewöhnliche
Ermittlerin besticht, die mit sich einen Identitätskampf ausführt. Zwar kämpft
man gegen Längen, muss eine einfache Sprache akzeptieren, aber die Psyche der
Hauptfigur Fiona, lässt die Story dann doch noch zu einem interessanten und
spannenden Leseerlebnis werden.
©nisnis-buecherliebe
Weitere Rezensionen von Bloggern:
Autor: Harry Bingham
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 22.09.2017
Aktuelle Ausgabe: 22.09.2017
Fester Einband 512 Seiten
Sprache: Deutsch
Liebe Anja,
AntwortenLöschenDanke für deine schöne Rezi! Trotz deiner kleinen Kritikpunkte bin ich doch ziemlich neugierig geworden. Hörst du meine Wunschliste stöhnen? Ich schon :-)
Liebe Grüße
Tanja
Ja liebe Tanja, ich hab es deutlich gehört, kicher.
LöschenIch bin mir aber sicher, dass dich dieses Buch einerseits fasziniert, aber es wird dir sicher auch etwas fehlen.
Viele liebe Grüße
Anja
Hey :)
AntwortenLöschendeine Rezi ist dir gelungen. Das Buch macht vom Cover einen guten Eindruck und auch der Klapptext ist auf jeden Fall sehr interessant. Nur ich denke, durch deine Rezi ist es sicher kein Buch für mich :>
Ganz liebe Grüße
Romi
Liebe Romi,
LöschenDankeschön, für dein liebes Kompliment ;-). Fiona ist eine interessante Persönlichkeit und ihr Kampf um Identität gelungen, doch um so richtig begeistert zu werden, fehlte es doch an ein paar Kleinigkeiten ;-).
Liebe Grüße
Anja
Danke für die Rezension. Irgendwie reizt es mich nun immer noch nicht. Aber alles kann man ohnehin nicht lesen, daher danke für deine Einschätzung.
AntwortenLöschenHab einen schönen Sonntag,
Mona
Liebe Mona,
Löschendieses Buch ist nicht beeindruckend, auch wenn Fionas Persönlichkeit außergewöhnlich ist und ihre inneren Konflikte sehr gelungen dargestellt sind, so ist es doch kein Buch, das so richtig aus den Socken haut. Du hast wohl das richtige Gespür ;-).
Liebe Grüße
Anja
Hallo liebe Nisnis
AntwortenLöschenIch habe keine Ahnung, warum mir dein Blog noch nie begegnet ist, aber dann habe ich deinen netten Kommentar bei mir gesehen und bin sofort Leserin geworden. Und jetzt werde ich dich auch noch bei Instagram ein wenig stalken, wenn das ok ist :-)
Alles Liebe dir und ich freue mich auf weitere Berichte und Rezensionen
Livia
Liebe Livia,
Löschendie Bloggerwelt ist inzwischen so riesig geworden, dass es manchmal etwas dauert, bis man sich findet ;-).
Vielen Dank dass du hergefunden hast und viele liebe Grüße
Nisnis
Mh, da scheint genau das passiert zu sein, was ich geahnt hab: Man kennt die Geschichte von Fiona nicht sofort und ist erstmal überfordert :( Aber trotzdem hab sie dich in den Bann gezogen, das freut mich :D
AntwortenLöschenLiebe Kaisu,
AntwortenLöschenüberfordert würde ich das nicht nennen, sondern eher so in Richtung definieren, dass man ja ahnt, dass etwas nicht mit Fiona stimmt und Punkt. Es wäre schön gewesen, wenn man etwas geheimnisvolles erahnt hätte, etwas explosives, trauriges, spektakuläres etc., aber eben diese Emotionen wurden nicht beim Leser geweckt und da verschenkt der Autor definitiv Potenzial.
Ich fand Fiona dann doch interessant, aber ich würde jetzt weder zu Nachfolger-Bänden noch zu den ersten teilen greifen.
Liebe Grüße
Anja