Surrealer Wettstreit um zwei entführte kleine Mädchen
Hochspannend. Intelligent. Ein perfekter Krimi.
Längst tickt die Uhr für Detective Inspector Kim Stone und ihr
Team, doch die Täter sind ihr immer einen Schritt voraus. Von Stunde zu Stunde
verringert sich die Chance, die beiden unversehrt zu ihren Familien
zurückzubringen. Stone gibt ihr Äußerstes, um den Fall zu lösen. Sonst muss
eines der Kinder den höchsten Preis für ihr Versagen zahlen – sein Leben.
Angela
Marsons ist im Black Country, einer von Bergbau und Industrie geprägten Region
Englands, geboren und aufgewachsen. Mit ihrer Partnerin lebt sie auch heute
noch dort. Sie arbeitete lange Jahre in der Sicherheitsbranche, schreibt seit
ihrer Jugend und veröffentliche mehrere erfolgreiche Kurzgeschichten. (Quelle:
Piper Verlag)
Lost Girls von Angela Marsons ist der
dritte Kriminalfall für Detective Inspector Kim Stone und ihr Team. Die Fälle
der Kim Stone können durchaus als stand
alone gelesen werden, doch ich empfehle sie der Reihe nach, da immer wieder
Verbindungen zu vergangenen Kriminalfällen hergestellt werden und die
persönliche, schicksalsträchtige Story der taffen Ermittlerin immer wieder präsent
wird.
Die knisternde
Spannung, eine Handlung, die bis zur letzten Seite fesselt und ein Täter, der
erst auf den letzten Seiten enttarnt wird, verantwortet ein rasantes Lesetempo.
Obwohl Kim
Stone eine Eigenbrötlerin ist, niemanden an sich heranlässt, emotional
kaltherzig wirkt und auch ein Lächeln nur selten ihrer Mimik entspringt, ist
sie eine sympathische, wohlgeformte Figur, die ihr Team ohne vieler Worte
sicher führt. Es gibt hunderte Ecken und Kanten an ihr, manchmal voller
Klischees, und manchmal weit entfernt jenseits von ihnen. Angela Marsons findet
stets das richtige Maß, um die taffe Figur der Polizistin Kim darzustellen,
ohne die Geschichte zu überlagern. Kims furchtbare Kindheitserinnerungen schwelen
im Hintergrund und sie poppen nur dann auf, wenn Flashbacks oder besonders
emotionale Momente Kim in die Vergangenheit zurück katapultieren.
In Lost
Girls verschwinden zwei junge Mädchen, die Kim um jeden Preis zurück nach Hause
bringen will. Einziger Anhaltspunkt, der Fall ähnelt einem Entführungsfall der
13 Monate zurückliegt. Damals waren ebenfalls zwei Mädchen verschwunden und nur
eines lebend zurückgekehrt. Als sich die Entführer bei den Eltern melden, wird klar,
dass diese Forderungen Familien und Freundschaften für immer zerstören wird.
„Wie sehr lieben Sie Ihre Tochter? Bestimmen
Sie es in Pfund. Ein gesunder Wettstreit bringt das Beste im Menschen hervor.
Die Eltern, die die höhere Summe bieten, werden ihre Tochter wiedersehen. Die
unterlegenen Eltern nicht. So lauten die Regeln, daran ist nicht zu rütteln.
Ich melde mich wieder. Seien Sie gewiss:
Ein Kind wird sterben.“ (Zitat)
Angela Marsons
stattet ihren Kriminalroman mit vielen Perspektiven aus. Man beobachtet die
authentischen Ermittlungen der einzelnen Polizisten, des Verhandlers, der
Profilerin, der Opferschutzbeamtin und taucht ein in die abscheulich brutale Gedankenwelt
der Täter. Als Leser wird man Zeuge wie Familien zerrissen werden und Freunde
zu Rivalen werden, wie die Eltern der entführten Kinder leiden und sich sogar
gegeneinander ausspielen. Besondere emotional und berührend wird es, wenn die
Perspektive zu den entführten, hilflosen Kindern schwenkt. Man kann die Angst
und den seelischen Schmerz der Kinder mitempfinden und man hofft, bis zu Letzt.
Knackige,
rasante Dialoge, wechseln sich mit intelligenten Schlussfolgerungen der
Ermittler ab, die sich nicht alle ganz grün sind und sich gegenseitig Spitzfindigkeiten
entgegenfeuern. Angela Marsons sprachlicher Ausdruck und Stil sorgen für den Pfeffer
und das Tempo der Geschichte, die man wirklich nicht mehr aus der Hand legen
kann.
Der
Showdown ist Fulminat und Kim Stones Ermittlungen rücken auf den letzten Seiten
überraschend einen weiteren Täter in den Fokus. Ein kleines Fünkchen überführt
den Täter, doch dieser Teil kommt leider etwas zu kurz.
Lost Girls
ist ein hochspannender, intelligent inszenierter Kriminalroman, der bis zur
letzten Seite fesselt. Interessant und intensiv gezeichnete Charaktere, mit vielschichtigen
Legenden, und eine außergewöhnlicher Entführungsfall, sorgen für ein hohes
Lesetempo und zur absoluten Zufriedenheit des Lesers.
©nisnis-buecherliebe
Titel: Lost Girls
Autor: Angela Marsons
Aus dem Englischen Elvira Willems
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 02.11.2017
Aktuelle Ausgabe: 02.11.2017
Verlag Piper
ISBN: 9783492060981
Flexibler Einband 512 Seiten
Sprache: Deutsch
Liebe Anja,
AntwortenLöschenbei der tollen Rezension, werde ich deiner Empfehlung mal folgen und die Reihe von Anfang an auf meine Wunschliste setzen.
Liebe Grüße
Tanja
Hey liebe Tanja,
Löschendir werden die Kriminalfälle, die Angela Marsons intelligent in Szene setzt, sicher gefallen. Ich freue mich, dass du dir die Reihe auf deine Wunschliste setzt.
Ganz liebe Grüße
Anja
Hi Nisnis,
AntwortenLöschendie beiden Bücher zuvor habe ich regelrecht verschlungen und ich mag Kim einfach gerne, da sie mich an die alte "Smoky Barett" erinnert. "Lost Girls" möchte ich auf jeden Fall auch noch lesen. Wobei ich das Cover mehr als häßlich und nicht passend innerhalb der Reihe finde.
Deine Meinung macht auf jeden Fall neugierig :)
Liebe Grüße,
Uwe
Hey Uwe,
Löscheneine gewisse Ähnlichkeit zu Smoky ist vorhanden, da hast du recht. Kim ist ein kleines bisschen weniger abgebrüht ;-). Deine Ausführungen zum Cover bestätige ich gern, denn ich empfinde dieses Titel-Design genau so wie du.
Viele liebe Grüße
Anja
Liebe Anja,
AntwortenLöschenOh, wow. "Ein perfekter Krimi". Das ist ja mal eine Auszeichnung. Hui. Also da kann ich jetzt ja gar nichts machen. Das Buch MUSS sofort auf meine Wunschliste. Da bin ich jetzt aber echt unschuldig, aber bei dieser tollen Rezension kann ich echt nicht widerstehen. :D
Liebe Grüße und Danke für den Buchtipp,
Julia
Hey liebe Julia,
Löschenhast du denn die beiden Vorgänger gelesen? Die würde ich dir ans Herz legen wollen, bevor du diesen hier, der süffig wie ein guter Wein ist, liest.
Liebe Grüße
Anja
Immer diese Reihen -.- :D Kim Stone sagt mir was, gelesen habe ich aber (glaube ich - ohjee) noch nichts von der Ermittlerin. Das Buch selbst springt mir immer mal wieder ins Auge und irgendwie reizte es mich so gar nicht. Nun bist du schuld, da du meine Aufmerksamkeit darauf gerichtet und mich neugierig gemacht hast! Wunschliste ja, aber wirklich bei 1 anfangen ... ? hmmmm
AntwortenLöschenHab einen mukkeligen Sonntagabend!
Liebe Janna,
Löschenman kann den Krimi als stand alone lesen, aber wie immer bei Reihen, verpasst du dann ein paar Hintergrund Infos zu der raffen Ermittlern. Was schade wäre.
Viele Grüße
Anja
Das hattest du ja auch in deiner Rezi geschrieben, deswegen überlege ich noch ... erstmal Wunschliste ;)
LöschenJeeeeeenaaaaaau ;-)
LöschenHui, und schon wieder einer mehr auf der Wunschliste - aber die ersten beiden Bände sprechen mich vom Plot her nicht so an, ich tendiere im Moment dazu, mit dem hier anzufangen - tendenziell auf Englisch, da isser günstiger... Danke für die Vorstellung!
AntwortenLöschenLiebe Domic,
Löschenwenn du die Originalausgabe in englisch liest, wirst du sicher noch einmal mehr ein gutes Leseerlebnis genießen können. Du kannst durchaus mit diesem Teil einsteigen, dennoch finde ich, dass du etwas verpassen würdest ;-).
Liebe Grüße
Anja