Gastrezension von Lienz - Küstenbrut von Anja Behn

06 September 2016

Gastrezension

Angst verbündet sich mit Schweigen und dem Tod


An der Ostseeküste wird eine Galeristin ermordet aufgefunden. In ihrem Kalender taucht die Visitenkarte von Kunsthistoriker Richard Gruben auf. Obwohl die Nachricht darauf sehr persönlich ist, kann Gruben sich nicht an die Tote erinnern. 

Als Polizist Mulsow ihn bittet, sich in der Galerie des Mordopfers umzusehen, folgt er der Einladung – und gerät in einen vernichtenden Sog aus Gier, Schuld und Sühne … (Quelle: emons Verlag)

 
Anja Behn, geboren 1972 in Rostock, studierte Bauingenieurwesen und arbeitet in einer Rostocker Baufirma. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Mecklenburg. Küstenbrut ist ihr zweiter Kriminalroman.

Neugierig auf mehr? Auf diesem Blog findet ihr ein Interview von Nisnis mit der Autorin aus Januar 2016. 
Mit Richard Gruben hat Anja Behn eine sympathische Ermittlerfigur geschaffen. Attraktiv, dem schönen Geschlecht zugetan und gegen die eigenen kleinen und größeren Schwächen kämpfend, rutscht er nun bereits ein zweites Mal in einen Mordfall. Der uniformierte Polizist Mulsow unterstützt die Kripo in dem Fall und trägt Gruben allerhand Informationen zu, die dieser gar nicht haben sollte. Gruben wiederum gebraucht seinen messerscharfen Verstand und deckt nach und nach Geheimnisse und eine sehr, sehr böse Intrige auf. Trotz allen Einsatzes jedoch schlägt der Mörder wieder zu.

Der zweite Band um den ungewollten Ermittler Richard Gruben verbindet erneut ein Gemälde eines sehr bekannten und hochpreisigen fiktiven Malers mit einem gewaltsamen Tod eines scheinbar Unbeteiligten. Zudem versteht es Anja Behn, die besondere Stimmung an der Ostsee (die ich in echt schon genossen habe) in dem Roman einzufangen.

So ist ein runder Krimi entstanden, der um einiges dunkler als der erste Fall daherkommt. Auch sind einige sehr harsche Szenen dabei, die dem Krimi gut tun und ihn eindringlich auf den Leser wirken lassen.

Eindeutig sind die Perspektiven, aus denen der Leser jeweils mit der Handlung mitgeht. Die Personen, insbesondere die pubertierende Lena, sind so überzeugend gezeichnet, dass ich das Mädchen an mancher Stelle schütteln möchte! Wer aufmerksam der Handlung folgt, wird Verdachtsmomente hegen und dann die tiefe Zufriedenheit erfahren, wenn er merkt, dass sein Gespür ihn nicht getrogen hat. Anja Behn streut kleine Hinweise ein und lässt den Logikstrang nicht reißen. Das ist sehr befriedigend für jeden Krimileser und besonders für den, der gerne miträtselt.
Gerade noch ein Cozy, der aber gewaltig Zähne zeigt.

Dieser zweite Band – der erste heißt „Stumme Wasser“ – lässt sich eigenständig und ohne Vorkenntnisse lesen. Nur, man natürlich mehr Spaß, wenn man Richard Gruben schon im ersten Band kennen gelernt hat.

Auf jeden Fall bleibe ich bei Richard Gruben und freue mich auf seinen dritten Fall.


Titel: Küstenbrut
Autor: Anja Behn



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.08.2016
Aktuelle Ausgabe : 18.08.2016
Verlag : Emons Verlag
Flexibler Einband 224 Seiten
Sprache: Deutsch

Rezension zu Küstenbrut:


Rezensionen zum Krimi-Debüt „Stumme Wasser“:


2 Kommentare:

  1. Tolle Rezi! Das Buch habe ich schon ins Auge gefasst.

    LG Tanja

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    1. Liebe Tanja,

      es wird dir sicher gut gefallen.

      Viele liebe Grüße

      Nisnis

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