Niemals ehrlich – Zweiter Teil der historischen Blütenträume-Trilogie
In diesen schweren Stunden ihres Lebens wird sie
unterdessen damit konfrontiert, dass ihr langjähriger Liebhaber weitere
Beziehungen neben der ihren führt. Sie fühlt sich von allen lieben Menschen in
ihrem Umfeld verlassen oder betrogen und zieht einen entscheidungsträchtigen
Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben in Berlin.
Auf der Insel Rügen will sie neue Energie tanken, zur
Ruhe kommen und einen Neubeginn versuchen. Kurz findet sie all das, doch dann
wird sie unerwartet mit dem Vermächtnis ihrer Familie konfrontiert und ihr
Leben gerät erneut aus den Fugen.
Annette Hennig liebte schon als Kind Geschichten. Als
junges Mädchen verschlang sie alle Bücher die ihr in die Hände fielen. Sie
entdeckte das Schreiben für sich, zunächst nur in kleinen Aufsätzen und
Geschichten und nannte Literatur ihr Lieblings-Schulfach. Als Ehefrau, Mutter
und Berufstätige, blieb nicht viel von ihrem einsten Hobby übrig, dass sie erst
2012 wieder neu für sich entdeckte.
Mitte 2014 erschien ihr erster Roman „Agnes Geheimnis“.
Es folgten „Wir nannten ihn Walter“, „Das Geheimnis der Uhr“ und „Das Geheimnis
des Briefes“. „Floras Traum von rotem Oleander" ist der erste Teil der Blütenträume-Trilogie
Annette Hennigs und Leilani – Die Blume des Himmels der zweite Band.
Mit großer Vorfreude auf die Entwicklung der Geschichte
dieser Trilogie begann ich zu lesen.
Im ersten Teil las man hauptsächlich von der historischen
Familiengeschichte der von Langenbergs in Zeiten des zweiten Weltkriegs und nur
ein kleiner Teil spielte 1990. In diesem Band stand mit der Geschichte von
Leilani anfangs die Gegenwart eher im Vordergrund und der historische,
rückblickende Teil nahm etwas weniger Raum ein. Was mir sehr gut gefiel, denn
die Geschichte um Leilani gestaltete sich sehr interessant, wenn auch mit
einigen Längen, die mir zuweilen das Lesevergnügen etwas schmälerten.
In diesem zweiten Teil greift Autorin Annette Hennig
immer wieder sehr intelligent Handlungen und Geschehnisse auf, die im ersten
Teil stattfanden, die aber in ihrer Lösung offen geblieben waren. So bekam ich
als Leser nun viele Dinge zu lesen, die einer Auflösung gleich kamen und mir
ein vollständiges Bild der sehr emotionalen Geschichte offenbarte. Dabei sprang
Annette Hennig in ihren Perspektiven von Band eins zu Band zwei. Dies so zu
schreiben fand ich sehr anspruchsvoll und ich bin mir sogleich sicher, dass
nicht jeder Autor Derartiges so gut und geschickt leisten kann, sodass am Ende
eine rundherum harmonische Geschichte das Ergebnis sein kann. Aber, diese
Perspektivwechsel in zwei unterschiedlichen Zeitebenen führen auch dazu, dass
man diesen Roman nur lesen sollte, wenn man den ersten Teil bereits gelesen
hat.
Annette Hennigs Schreibstil liest sich so angenehm und
flüssig, dass man sehr leicht durch die Seiten gleitet. Ihre Sprache ist gut
gewählt und ihr Ausdruck ist im Einklang mit der historischen, damaligen Zeit.
Schauplätze kann ich mir wunderbar gut vorstellen, so dass ich glaube vor Ort
zu verweilen.
Die Charaktere sind weiterhin sehr ausdrucksstark und
intensiv erschaffen. Ich mag es im Detail in die Tiefen der Figuren einzutauchen
und genieße deren Zusammenspiel. Vor allem der Charakter der Flora von
Langenberg, die ohne jede Rücksicht ausschließlich eigennützig handelt, dabei
sehr viel Leid in ihrer Familie verbreitet und die es niemals ehrlich meint,
ist sehr gelungen, auch wenn ich sie nicht mag. Allerdings ist es mir unverständlich,
dass sich die Figuren um Flora ihr abscheuliches und intrigantes Verhalten fast
vollständig bieten lassen.
Aber auch alle anderen Figuren besitzen eine weiterhin lesenwerte
Legende und sie sind ebenso detailwichtig gezeichnet. Viele Kreise schließen
sich verständlich, so dass ich diese Fortsetzung sehr genießen kann.
Trotz dieser vielen wunderbaren Dinge und der im
Nachhinein wirklich interessant weiterentwickelten Geschichte, dessen Ausgang
ich im dritten Teil herbeisehne, störten mich einige Längen. Die Inhalte dieser
Längen waren durchaus lesenswert, aber sie trugen mich nicht vorwärts. Schlussfolgernd
daraus wurde mir Spannung genommen und ich wurde sogar vorübergehend des Lesens
müde, was ich wirklich sehr bedaure. Glücklicherweise empfand ich diese Längen
hauptsächlich nur bis etwas zur Mitte dieses historischen Romans, danach konnte
Annette Hennig erneut mit Spannung in ihrer Familiengeschichte aufwarten.
Leilani – Die Blume des Himmels ist der zweite Teil der historischen
Blüten-Trilogie, der mich erneut angenehm für sich einnehmen konnte und den ich
gern allen empfehle, die Floras Traum von rotem Oleander bereits gelesen haben.
Auch wenn ich mit ein paar Längen zu kämpfen hatte, so genoss ich doch die Weiterentwicklung
der Geschichte und sehne mich dem dritten Teil entgegen.
Autor: Annette Hennig
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.07.2016
Aktuelle Ausgabe : 20.07.2016
Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 9781535341639
Flexibler Einband 332 Seiten
Schöne Rezi, zwischendurch lese ich auch gerne mal einen historischen Roman, ich werde mir den ersten Teil mal anschauen.
AntwortenLöschenLG Tanja
Ja, wirklich tolle Rezension. Soviel Mühe und soviele Details... puy... Ich muss gestehen, dass mich Titel und Cover nicht spontan zum Kauf bewegen würden, aber die Grundidee finde ich gut es kommt auf meine "Nochmal-drüber-nachdenken-Liste"
AntwortenLöschenLG, Jürgen
Lieber Jürgen,
Löschenwenn, dann musst du aber mit Teil eins beginnen. Dann überlege mal schön, ich empfehle es wirklich sehr gern.
Liebe Grüße
Nisnis
Das Cover ist ja total schön und deine Rezension wie immer klasse.
AntwortenLöschenDankeschön für dein liebes Kompliment, liebe Manuela!
LöschenLiebe Grüße
Nisnis
Hallo Nisnis,
AntwortenLöschendiese Reihe kenne ich noch gar nicht.
Das Cover finde ich unheimlich schön :)
Nach Deiner schönen Rezi werde ich diese Trilogie im Auge behalten.
Liebe Grüße,
Tanja ♥
Liebe Tanja,
Löschendiese Trilogie ist sehr lesenswert und man muss unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgehen wird. Ich lege es dir sehr ans Herz.
Herzliche Grüße
Nisnis