Zeitgleich verzeichnet auch die Pariser- und die Londoner Polizei inszenierte Morde, an den jeweiligen Chefs der dortigen Wasserwerke.
Kurz darauf explodieren die Oberbaumbrücke an der Spree, danach die Seinebrücke in Paris und die Tower Bridge in London. Es gibt kein Bekennerschreiben und keine Botschaft.
Kurz darauf explodieren die Oberbaumbrücke an der Spree, danach die Seinebrücke in Paris und die Tower Bridge in London. Es gibt kein Bekennerschreiben und keine Botschaft.
Das bittere
Resultuat:
Hauptkommissar
de Bodt und sein Team glauben zu erkennen, dass alle Verbrechen mit dem Element
„Wasser“, dem Grundstoff allen Lebens, in Verbindung stehen. Um den Tätern auf
die Spur zu kommen, suchen de Bodt und sein Team nicht nur nach möglichen
Motiven, sondern sie recherchieren auch unter Hochdruck, wer scheinbar
finanziell unabhängig, diese kaltblütigen Verbrechen in Auftrag gegeben haben
könnte, die professionell ausgeführt worden sind.
Trotz enger
Zusammenarbeit mit den französischen und britischen Behörden tappt die SOKO im
Dunkeln und die Ermittlungen gestalten sich schwieriger denn je. Europa steht
Kopf und verfällt in Panik, während Aktienkurse abstürzen und die Wirtschaft
zum Stillstand kommt. Vor allem aber verfestigt sich die Angst in den Köpfen
der Bevölkerung vor einem neuen Terrorakt.
Erst als de
Bodt spürt, wie die Täter ticken, kann er erste Theorien für Motive entwickeln,
die ihm außer seinem Team, jedoch niemand abnimmt.
Eine
intelligente Jagd beginnt.
Christian
v. Ditfurth, geboren 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin
und in der Bretagne. Er hat zahlreiche Sachbücher geschrieben, zuletzt Deutsche
Geschichte für Dummies. Neben Thrillern wie Der 21. Juli und Das Moskau-Spiel
hat er Kriminalromane um den Historiker Josef Maria Stachelmann veröffentlicht,
die auch in den USA, in England, Australien, Frankreich, Spanien und Israel
veröffentlicht wurden. Bei carl's books erschien zuletzt »Zwei Sekunden.
Kommissar de Bodts zweiter Fall«.
Giftflut
ist der dritte Teil der Thriller-Reihe um Hauptkommissar Eugen de Bodt und sein
Team und auch dieser Thriller überzeugt durch intelligente Komplexität und ein
kontinuierlich rasantes Tempo.
Giftflut
könnte als „stand alone“ gelesen werden, doch ich rate dringend davon ab. Christian
von Ditfurth hat die Grundzüge seiner starken Charaktere bereits im ersten Teil
der Reihe „Heldenfabrik“ beschrieben und aufgebaut und die Entwicklung der detailreichen
Charaktere im zweiten Teil der Reihe „Zwei Sekunden“ weiter gefestigt. Dem
Leser würde zu viel entgehen, wenn er auf Heldenfabrik
und Zwei Sekunden verzichtete,
außerdem würde man der Flut an Figuren nicht genussvoll folgen können.
Christian
von Ditfurth produziert mit seinen kurzen und prägnanten Sätzen einen flüssigen
Schreibstil im melodischen Takt, der knackig und im hohen Tempo durch die
Seiten drillt. Einzig die Legenden der vielen Figuren, die bereits in den Vorgänger-Thrillern
begannen, lassen kurz innehalten, um sich zu erinnern, denn sie sind relevant.
Die
Hauptfigur Eugen de Bodt hasst es Polizist geworden zu sein. Dementsprechend
verbindet ihn emotional nichts mit Kollegen und Vorgesetzten, außer mit seinem
Team. Er tickt anders als alle und er zieht alles so durch, wie er es für
richtig hält. Neid und Missgunst seiner Kollegen und Vorgesetzten sind im stets
gewiss. So eigenbrötlerisch wie de Bodt auch ist, er ist ein äußerst
intelligenter Sympathieträger, der philosophisch Fundiertes stets parat hat.
Selbst Teammitglied Yussuf, ein blonder Zappelphilipp-Türke, beginnt inzwischen
zu philosophieren, wenn er mal nicht gerade mit spitzfindigen Bemerkungen und
Kommentaren Kollegen in den Wahnsinn treibt. Die dritte im Bunde ist Silvia
Salinger, die manchmal unnahbar erscheint und dann wieder de Bodts Nähe sucht. Als
der französische Kollege Lebranc mit de Bodt ermittelt fühlt sich Salinger
zurückgesetzt und als eine Frau in de Bodts Leben tritt, trägt sie ihre Emotionalitäten
direkt auf der Zunge.
Dieses
Ermittlungsteam stemmt fast Unmögliches. Sie sind fachlich absolut kompetent,
agieren authentisch, akzeptieren unorthodoxe Ermittlungsmethoden und sind ein
richtig gut aufeinander abgestimmtes Team. Bei diesem gigantischen Fall sind
sie erneut kaltgestellt und nicht in der SOKO vertreten. Man drückt de Bodt
nieder wo man nur kann, provoziert ihn dieses Mal sogar zum sonst verpönten
Alleingang.
Sehr reich
an Details ausgearbeitete Figuren begleiten diese rasante Geschichte. Die
Spekulationen der möglichen Tätermotive verleihen der Handlung eine erschreckend
realistische und nachvollziehbare Tiefgründigkeit.
Christian
Ditfurth spielt intelligent mit meisterhaft inszenierten Perspektiven,
verstrickt Handlungen vieler Figuren miteinander und dreht so die Schrauben der Dramaturgie und Hochspannung bis zum Anschlag.
verstrickt Handlungen vieler Figuren miteinander und dreht so die Schrauben der Dramaturgie und Hochspannung bis zum Anschlag.
Die Täterperspektive
gibt Aufschluss über deren professionelle Vorgehensweise, ohne das Motiv zu
benennen. Sie erhält noch einmal eine besondere Dynamik, als Jan, ein IT-Begeisterter
Tourist, auf der pazifischen Insel Palau zufällig auf die Täter stößt. Diese
wollen ihn ausschalten, treffen jedoch seine Freundin und töten sie. Damit
setzten sie in Jan eine unbändige Wut frei, die er bald gegen die Täter
einsetzt.
Erst auf
den letzten Seiten löst von Ditfurth die geschickten Verflechtungen auf, führt
die Handlungsstränge zusammen und überrascht mit einem unfassbar authentischen
Motiv.
Der dritte
Teil der Hauptkommissar de Bodt Thriller-Reihe überzeugt erneut. Giftflut ist
ein intelligenter, ansprechend komplexer Thriller, der besonders durch
geschickt inszenierte Perspektiven und Verflechtungen besticht. Außergewöhnliche
und intensiv gezeichnete Charaktere sowie realistisch fundierte Tiefgründigkeit
bei der Motivermittlung präsentieren einen Hochgenuss an Spannung.
Leseempfehlung.
©nisnis-buecherliebe
Rezension Teil 1 der Reihe: Heldenfabrik
Titel: Giftflut
Autor: Christianv. Ditfurth
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 04.09.2017
Aktuelle Ausgabe: 04.09.2017
Verlag: carl's books
ISBN: 9783570585658
Flexibler Einband 480 Seiten
Sprache: Deutsch
Liebe Anja,
AntwortenLöschenich brauche unbedingt mehr Lesezeit! Ich habe nach deiner tollen Rezi ein schlechtes Gewissen denn der erste Teil liegt schon länger auf meinem SuB und möchte gelesen werden. Ich sollte mich schnell daran machen, damit ich dann auch diesen Thriller genießen kann.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
Löschenwie gut, dass wir uns nicht vor unseren Büchern rechtfertigen müssen :-). Fein, dass Heldenfabrik schon bei dir wohnt.
Liebe Grüße
Anja
Guten Abend liebe Anja,
AntwortenLöschenauch diese Rezension finde ich wieder mal sehr ansprechend. Aber da es wohl eine Reihe ist, werde ich erstmal passen müssen. Ich habe so viele angefangene Reihen derzeit, dass ich erstmal eine fertig machen möchte :)
Dennoch scheint es Dir ein paar schöne Lesestunden beschert zu haben was mich sehr freut!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Abend und morgen einen sonnigen Tag
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
Löschendas kann ich sehr gut verstehen, aber solltest du mal etwas Reihenluft haben, dann erinnere dich an diese Reihe, die wirklich sehr gut geschrieben und hochspannend ist.
Hab einen guten Start in die hoffentlich sonnige neue Woche.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Nisnis,
AntwortenLöschendas ist zB ein Buch, was mir gut gefallen könnte. Der Titel verspricht ja auch schon einiges.
Aber gut, dass Du sagst, es ist besser, die Romane hintereinander zu lesen.
Liebe Grüße
Lilly
Liebe Lilly,
Löschenich kann mir gut vorstellen, dass dir diese Reihe zusagen würde. Von Ditfurth schreibt unglaublich gut und bindet gute Recherche und einen vielschichtigen, gesellschaftskritischen Blick mit in seine Romane ein. Du braucht nur Piep sagen und ich schicke dir Heldenfabrik zu, um darin zu stöbern und gegebenenfalls darin zu versinken ;-).
Liebe Grüße
Nisnis
Hallo liebe Anja,
AntwortenLöschenschon seit einer Weile schleiche ich immer wieder um diese Reihe herum, war mir aber nie so ganz sicher, ob mir die ganze Geschichte nicht zu politisch wird. Aber das, was ich hier so lese, klingt nach einem rasanten Thriller. Ich werde die Reihe wohl doch mal im Auge behalten. :)
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Silke
Liebe Silke,
Löschendie Reihe ist wirklich maßvoll politisch angehaucht. Es gibt kein too much. Von Dittfurth wählt aber Themen, die Gesellschaftskritisch betrachtet werden und da gehört Politik ein kleines bisschen dazu. Ich bin mir sehr sicher, dass dir die Reihe gefallen würde.
Liebe Grüße
Anja