Zu bizarr sind die facettenreichen Handlungsstränge, als das ich sie hier annähernd zusammengefasst wiedergeben könnte.
Die Geschichte ist hochintelligent, höchst
anspruchsvoll und gesellschaftskritisch. Gespickt von literarischen
Wort-Pralinen in harmonischer Sprache, wurde ich reich belohnt und spannend
unterhalten. Emotional berührend, kriminell und trickreich, aberwitzig und kühn
beschreibe ich diesen Roman. Nur wer es liebt Anspruchsvolles zu lesen, kommt
hier auf seine Kosten.
Die Geschichte setzt sich aus vielen Mosaiksteinchen
zusammen, die der Leser zusammenfügen möchte, es fast schafft und dann kommt
alles anders.
Die Geschichte überschlug sich, sie widersprach sich, aber
sie ergab ein merkwürdiges einheitliches Bild, so man es im Nachhinein
zusammensetzt.
Anspruchsvoll und interessant, top recherchiert und
facettenreich, so empfand ich diesen Roman.
Meine Empfehlung gilt den Lesern,
die literarisch Intelligentes mögen und Anspruchsvolles lieben.
Es folgt der Klappentext:
Ein Kidnapping aus dem Land der bestbewachten Grenzen? Da
sind doch höhere Mächte im Spiel! Ein Elternpaar ringt um sein entführtes Kind,
ein Ermittler um die richtige Lösung, eine weißrussische Frau um ihr Leben und
ein Autor mit seinem Regisseur um die richtige Geschichte. Mit dieser so
außergewöhnlichen wie komischen Konstruktion erschafft Thomas Wendrich den
Ost-West-Roman unserer Zeit.
Ein ungeklärter Kindesraub 1985 in Dreden? Eine Entführung
außer Landes? Eigentlich nicht vorstellbar zu Zeiten streng bewachter Grenzen –
es sei denn ... Johann Stadt hat sich mit seinem Regisseur in ein
uckermärkisches Landhaus zurückgezogen, um diesen historischen Stoff zu
entwickeln.
Zu Anfang ist alles wie immer: Die Postbotin bringt Post,
der Dorfpolizist schnüffelt, der Autor erfindet. Doch gerade hier, in der
Stille der Abgeschiedenheit des Landlebens, sieht sich der Drehbuchschreiber
plötzlich mit bizarren Erscheinungen konfrontiert. Die Aufzeichnungen von
Johann Stadt führen den Leser immer tiefer in eine aberwitzige Welt des
Verbrechens. Bald kämpft er mit einer gut frisierten Leiche, unmusischen
Provinzpolitikern, geschäftstüchtigen Atomforschern, dem superlangen Arm des
KGB und nicht zuletzt einem aufgescheuchten Schwanenclan. Buchstäblich unter
Einsatz seines Lebens recherchiert und schreibt er akribisch eine unglaubliche
Geschichte über den Wert eines Menschenlebens, die immer mehr zu seiner eigenen
wird.
Thomas Wendrichs ideensprühendes Debüt ist eine Roadnovel
ohne Fahrbahnmarkierungen – eine unerhörte Story über die Verschiebung des
Westens in den Osten und die Ausbreitung des Ostens im Westen. Mit Gespür für
Chaos, tragikomische Situationen und literarische Traditionen erzählt er von
der Ungeheuerlichkeit eines Verbrechens und dem Wahnsinn, das Unfassbare
festzuhalten.
Autor: Thomas Wendrich
Buch: Eine Rose für Putin
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.02.2015
Aktuelle Ausgabe : 16.02.2015
Verlag : Berlin Verlag
ISBN: 9783827012630
Fester Einband 320 Seiten