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Biografie - Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete

15 November 2017

Mod Helmy

Ein arabischer Arzt rettet Menschen vor der Gestapo


Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. 

Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach. (Quelle: dtv Verlag)

Roman - Der Junge auf dem Berg von John Boyne

26 September 2017

Verlust der Menschlichkeit

Eindrucksvoll, bedrückend und 
auf die heutige Zeit übertragbar 

Kurz vor dem 2. Weltkrieg lebt der kleine Pierrot mit seinen Eltern in Paris. Seine Kindheit ist unbeschwert, bis er seinen Vater an den dunklen Wolken der Kriegserinnerungen verliert und seine Mutter plötzlich stirbt. 

Pierrot muss seinen Hund und seinen einzigen Freund Anshem, ein Judenkind, zurücklassen, als er in ein Waisenhaus kommt. Aber sie schwören sich, nie den Kontakt abzubrechen. Pierrots Zeit im Waisenhaus ist überschaubar, denn die Schwester seines Vaters holt ihn zu sich. Zu sich auf den Berg, wo sie in der Sommerresidenz Adolf Hitlers lebt und arbeitet. 

Von da an verändert sich Pierrots Leben. Es beginnt damit, dass er von nun an nicht mehr Pierrot, sondern Peter heißt, seine Herkunft und seinen jüdischen Freund verleugnen muss. Während Peter heranwächst beeinflusst der charismatische Führer Peters Entwicklung und Lebenseinstellung drastisch, bis er treuergeben einen unverzeihlichen und tödlichen Verrat begeht.

Autobiographie - Der letzte Überlebende von Sam Pivnik

14 März 2017

Rechts Leben. Links Tod. 

Häftling 135913

Bedrückendes Zeugnis des Auschwitz-Überlebenden Sam Pivnik

Sam Pivnik war gerade mal 13 Jahre alt, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Mit der Familie lebte er in einem oberschlesischen Städtchen, der Vater war Schneider und stopfte den Leuten die Hosen. Da wurde aus dem Städtchen ein Ghetto, und Sam, der damals noch »Szlamek« hieß, war mittendrin. Er überlebte, auch den Todesmarsch nach Auschwitz, die Selektion durch Mengele, die Zwangsarbeit, den Schiffbruch auf der Cap Arcona. 

In den kurzen Jahren seiner Kindheit und Jugend entging er vierzehn Mal dem Tod. Der Krieg ließ keine Möglichkeit, an ein Morgen zu denken. Und wen interessierte nach dem Krieg das Gestern? Am Ende seines unglaublichen Lebens gelingt es Pivnik, einem der letzten Überlebenden von Auschwitz, über seine Erlebnisse zu sprechen. (Quelle: Theiss Verlag)

Die Nachtigall von Kristin Hannah

25 Februar 2017

Überlebt. Gegen jede Wahrscheinlichkeit

Ein glanzvoller Lesegenuss

Zwei Schwestern im von Deutschen besetzten Frankreich, 1939. Die eine kämpft für die Freiheit und die andere für die Liebe.

Viannes Ehemann Antoine wird in den Krieg einberufen und Vianne muss sich fortan allein um die kleine Tochter und das Haus Le Jardin kümmern. Die Schrecken des Krieges rücken immer näher an Vianne heran und bald schon muss sie um ihr aller Überleben ringen. 

Viannes Freundin Rachel ist Jüdin und Mutter eines kleinen Jungen. Als Rachels Deportation bevorsteht müssen die beiden Freundinnen eine schwere Entscheidung treffen, um Rachels Sohn zu retten.

Roman - Endspiel von Pete Smith

28 April 2015

Fesselnder Roman in Tagebuch-Perspektive über den 2. Weltkrieg und eine großartige Liebe

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, gibt der junge fußballbegeisterte Lionel in einer Seniorenresidenz einen Kursus für Senioren im Umgang mit PC und Internet. Als Doktorand der Geschichtswissenschaft lernt er dort bald die 76 jährige Elena Morgenstern kennen. Wie füreinander bestimmt, überlässt Elena Lionel einen Koffer voller Tagebücher und Briefe, die ihre Lebenserinnerungen beinhalten. 

Sie wünscht sich von Lionel, ihr Andenken an das Leben so aufzubereiten, das es niemals in Vergessenheit geraten würde. Ganz im Besonderen möchte sie die Liebe ihres Ehemanns Seraphin für immer bewahren. 

Elenas Tagebücher sind ein Zeugnis über den zweiten Weltkrieg und schon bald muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und sieht sich dem furchtbaren Leidensweg Seraphins gegenüber. Im Mittelpunkt dieses tragischen Lebens steht der Auschwitz Prozess in Frankfurt am Main.


In diesem Roman kann ich kaum unterscheiden was Roman oder was Reflektionen des tatsächlichen Zeitgeschehens sind. Elenas Tagebücher könnten echte sein, alle geschilderten Ereignisse könnten wahr gewesen sein und alle Grausamkeiten des Krieges könnten sich tatsächlich genau so ereignet haben. 

Wie soll ich da das geschriebene Kriegsgeschehen und grausame Leid der Protagonisten bewerten oder besprechen? Das möchte ich mir nicht anmaßen. Es ist nicht nur ein Roman, den ich zerpflücken könnte und den ich vielleicht hätte anders enden lassen können. Nein, hier kann ich mich nicht wie üblich heranwagen, zuviel eiskalte und grauenhafte Wahrheit steckt in diesem Buch.


Ich leide mit den Protagonisten, die betroffen von Unrecht ungesühnt litten. Elenas Art und Weise mit dem Erlebten umzugehen ist besonders. Ich lerne sie zunächst nur maßvoll kennen. Erst zuletzt erfahre ich Dinge aus den letzten Jahren ihres Lebens und diese Dinge überraschen. Sie ist bis ins hohe Alter sehr charakterstark und taff und ihre Freundschaft zu Lionel überwältigt ein wenig.



Alle Charaktere der Protagonisten, ob gut oder böse, sind fein aufeinander abgestimmt. Sie sind bestens ausgearbeitet und sie wecken zahlreiche Emotionen in mir. Von Freude über Leid, Wut und Zorn, alles finde ich in ihnen wieder. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Ich mag besonders die Dialoge, sie sind besonders knackig und treffend. Der Aufbau der beiden Handlungsstränge harmonisiert, auch wenn ich anfangs Probleme hatte, zwischen den verschieden Zeiten umher zu switchen. Ich bin von Seite zu Seite getrieben worden, so spannend und fesselnd sind Elenas Erlebnisse. Als ich das Buch beende, bleibe ich nachdenklich zurück.


Meine absolute Buchempfehlung für diejenigen, die gern historisches der deutschen Geschichte lesen möchten, die den 2. Weltkrieg einmal aus einer Tagebuchperspektive lesen wollen und sich mit dem Thema gern auseinandersetzen wollen.




Autor: Pete Smith

Buch: Endspiel



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 31.01.2015 
Aktuelle Ausgabe : 31.01.2015 
Verlag : Societäts-Verlag 
Buch 240 Seiten 
Sprache: Deutsch

Roman - Alles Licht, was wir nicht sehen von Anthony Doerr ***Highlight 2015

30 März 2015


Dieses Buch ist reich an wundervoller Sprache. Die spannende Handlung fesselt und stimmt nachdenklich

Dieser besonders schöne und berührende Roman erzählt die Geschichte des erblindeten Mädchens Marie-Laure im Jahre 1944. Marie-Laure und ihr Vater, Angestellter eines Museums, fliehen aus Paris an die Küste des französischen Städtchen St. Malo, zu einem verwandten Onkel. Im Gepäck haben sie den wertvollsten Schatz des Museums. Auf dem Stein soll ein Fluch liegen.
Als Marie-Laures Vater von Deutschen verschleppt wird und ohne die überwältigende Liebe des Vaters auskommen muss, erträgt sie ihr Schicksal tapfer.