Autobiographie - Ich bin Malala von Malala Yousafzai

29 Juni 2015

Ein wundervolles Buch das begreifen lässt. Malalas Schicksal berührt und gibt Hoffnung

Malala ist mutig, sie schwamm gegen den Strom und sie widersetzte sich den Verboten der radikalen Islamisten. Sie ging weiter zur Schule, sie verschleierte ihr Gesicht nicht, doch dafür musste sie aus Sicht der Taliban büßen. Am 9. Oktober 2012 wird die damals fünfzehnjährige brutal niedergeschossen und nur durch ein Wunder überlebt sie.
Viele Menschen nahmen sich ihrer und ihrer Familie an. Sie retteten sie, weil sie sie nach England ausflogen und ihr dort die beste medizinische Versorgung zuteil wurde.

Malala sprach vor den Vereinten Nationen und sie kämpft weiterhin dafür, dass alle Menschen ein Recht auf Bildung haben und sie kämpft weiterhin gegen die radikalen Taliban.

Malala erhielt im Oktober 2014 den Friedensnobelpreis, als jüngste Preisträgerin.
Die Geschichte von Malala habe ich sehr gern gelesen und ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Das schönste an dieser Geschichte ist sicherlich, dass sie gut ausgegangen ist, doch der Weg bis zum guten Ende, für Malala und ihre Familie, war sehr schwer und er brachte für sie alle sehr viele Entbehrungen mit sich.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und politische wie auch religiöse Darstellungen sind maßvoll und verständlich erläutert.

Malala hat das große Glück, in einer sehr eng verbundenen und harmonischen Familie aufzuwachsen. Besonders die Rolle ihres Vaters, Ziauddin Yousafzai, prägt Malalas Leben. Ziauddin genoss ein hohes Ansehen im Swat Tal und er versuchte sich stets gegen Korruption und islamische Radikalisierungen durchzusetzen. So lernt Malala schon sehr früh in ihrem Leben sich ihre eigenen Ansichten zu bewahren und diese auch gegen den Strom zu vertreten. Ihr Vater, Schulleiter im Swat, bestärkt sie stets darin, ihre Meinung offen zu vertreten, doch mit Einzug der Taliban in die Region wird diese Lebensart zu einem gefährlichen Umstand.

Malala liebt es sich zu bilden. Sie liebt ihre Schule und ihre Lehrbücher. Meistens ist sie Klassenbeste. Sie beginnt zu bloggen, zunächst anonym, und schon bald rückt ihre Familie damit immer weiter in die Öffentlichkeit und ins Visier der Taliban.

Malalas Erzählungen lassen mich tief eintauchen in die Kultur der Paschtunen. Sie erzählt mir von ihrer Religion, erklärt die Geschichte Pakistans und die politischen Entwicklungen ihres geliebten Heimatlandes maßvoll. Vieles kann ich endlich näher verstehen und ein Aha-Effekt folgt dem nächsten. Die Kultur der Paschtunen im Swat-Tal muss einst eine besondere gewesen sein, bevor die radikalen Taliban das Tal einnahmen und die Menschen dort einschüchterten.

Die Erzählungen sind so bildgebend, dass ich mir die Landschaften Pakistans bestens vorstellen kann.

Nach dem Malala in den Kopf geschossen wurde, verändert sich das Leben der Familie Yousafzai schlagartig. Sie müssen ihr Land verlassen, sie beten um Malalas Leben und stehen plötzlich in der Weltöffentlichkeit.

Malala ist genesen und sie kämpft weiterhin:

Recht in Frieden zu leben.
Recht mit Würde behandelt zu werden.
Recht auf Chancengleichheit.
Recht auf Bildung.
Dieses Buch empfehle ich allen Menschen, die gegenüber fremden Kulturen und Religionen offen sind und die gerne verstehen möchten, was in unserer Welt wirklich passiert. 



*Highlight*

Autor: Malala Yousafzai
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 08.10.2013
Aktuelle Ausgabe : 01.10.2014
Verlag : Droemer Knaur
Flexibler Einband 384 Seiten