Thriller - Im Auge des Mörders von Marcus Hünnebeck

22 Oktober 2015

Ein grausamer Serienkiller schlägt immer wieder zu. Spannende Unterhaltung für zwischendurch.

Ein kaltblütiger Serienkiller überfällt und vergewaltigt Frauen, danach lässt er scheinbar von Ihnen ab. Die Opfer werden polizeilich beschützt und trotzdem taucht der Täter nach einer gewissen Zeit wieder bei den Frauen auf und tötet sie.
Eva Haller, freie Journalistin, unterhält einen Blog. In einem Blogbeitrag wirft sie der Polizei vor, nicht genug zum Schutz der Frauen unternommen zu haben. Plötzlich wird ihr Blog gehackt und sie gerät in die Schusslinie des Serienkillers. Sie lehnt den Schutz der Polizei ab und bevorzugt die Kompetenzen des Leibwächters Stefan Trapp.

Dieser Thriller ist spannend und mit Spannungshöhepunkten gut versorgt und doch fesselte er mich leider nicht. Es hat mich einfach nicht gepackt, trotz eines sehr angenehmen Schreibstils.

Vielleicht lag es daran, dass ich sehr schnell einen Täterverdacht hatte, der mir jedoch anfangs so simpel vorkam, dass ich befürchtete, er kann es nicht sein.

Die Handlung war durchaus interessant und passt in unser Zeitgeschehen, aber es war keine außergewöhnliche Geschichte, die ich nicht schon mal gelesen hätte. Ein Serienkiller der Sprengladungen für seine Flucht baut, kam mir sehr überspitzt rüber.

Vielleicht lese ich einfach viel zu bewusst und zu wenig nebenher, aber was mich störte war recht häufig die unausgewogene Gewichtung der zu erlesenden Informationen. Zum Beispiel: Die Hauptprotagonistin Eva Haller ist Sportbogenschützin. Als Leser erhielt ich sehr ausführliche und interessante Informationen zu der mir recht unbekannten Sportart. Diese Informationen sind nett, informativ und lehrreich, doch diese Details tragen nicht zu der eigentlichen Handlung bei. Aber wenn der Ermittler vom Polizeipräsidenten spontan und kurzfristig abgesetzt wird, dann erwarte ich wichtige Informationen und Begründungen für diese Handlungsweise, denn sie ist für die Handlung von Bedeutung.

Manch einer sagt jetzt vielleicht, naja, der Leser soll sich schließlich auch eigene Bilder in den Kopf zaubern, doch wenn es unmittelbar um die Handlung geht, benötige ich schon Fakten.

Die Figuren konnten mich nur kurzweilig berühren. Allen voran Polizeirat Grohl, der von seinem Schicksal fast zerfressen wurde, so dass er eine große Dummheit beging. Sympathisch war mir ausschließlich der Leibwächter Stefan Trapp, der unverblümt, aufrichtig und kompetent erschien.

Was mir gut gefallen hat, war die Darstellung der Panik und Angst unter der Eva gelitten hat. Ich habe mich richtig gegruselt und diese Spannung knisterte richtig.

Als ich die letzte Seite umblätterte war ich enttäuscht, denn ich hatte weitere Erwartungen an die Handlung, in der nach meinem Empfinden sehr viel Potential verschenkt wurde.
Ein spannender Thriller für zwischendurch.