Regional-Krimi *** Mordskunst von Klaus Paffrath

08 November 2015

Eine kurzweilige, verzwickte Story mit einem sympathischen Staatsanwalt als Ermittler. 


An seinem ersten Tag als Staatsanwalt in Erfurt liegt Johannes Fielding quasi zur Begrüßung bereits die erste Leiche vor den Füßen. Es handelt sich um einen Amerikaner, der  einen Fall von Kunstfälschung bei Staatsanwalt Peer Hildebrandt zur Anzeige bringen wollte. Kurz darauf erscheint Hildebrandt nicht mehr zum Dienst und Fielding findet in dessen Wohnung Spuren eines Einbruchs und frisches Blut.


Johannes Fielding ermittelt in einem verzwickten Fall. Doch, folgt er den richtigen Spuren?



Meine Meinung:



Der lockere und federleichte Schreibstil Klaus Paffraths ist gelungen. Seine bildhafte Sprache ließ mich sehr gut in die Geschehnisse der  Story eintauchen. Die Örtlichkeiten und die Ereignisse konnte  ich mir so sehr gut vorstellen.

Besonders gut gefiel mir der sympathische Fielding, denn er ist in seiner Art und in seiner sozialen Kompetenz absolut authentisch. Seine Gedankengänge sind nachvollziehbar, ob es sich um Überlegungen zu den Ermittlungen handelt, in die er rasant hineingeschlittert ist, oder wenn es um seine persönlichen Eifersuchtsempfindungen ging. Manches Mal agierte der Staatsanwalt jedoch zu spontan, was ihn durchaus noch authentischer machte, doch genau so oft waren seine Wahrnehmungen nicht richtig von ihm gedeutet und führten ihn kontinuierlich auf dem Holzwege durch die spannende, verzwickte Geschichte. 


Fielding ist kauzig, etwas tolpatschig und tierisch eifersüchtig. Viele seiner Handlungen und seine Sprache brachten mich regelmäßig zum schmunzeln. 


Es gab aber auch einige Geschehnisse, die mir nicht realitätsnah erschienen. Zum Beispiel traf Fielding auf Neukamp, einen angeblichen Freund seine Freundin Tina, und bezog ihn umständehalber direkt mit in die Ermittlungen ein und das auf eine sehr zu kumpelhafte Art.

Einige Passagen wurden sehr detailreich beschrieben, so etwas mag ich wirklich sehr und das ist in diesem Buch sehr gelungen. Doch, irgendwie fehlte mir mehr Input zur Handlung bzw. ein harmonischeres ineinandergreifen der einzelnen Ereignisse und Protagonisten.
 
Zum Beispiel sind ein Feuer, eine Explosion und eine Verfolgungsjagd sehr detailreich beschrieben, so dass ich das Gefühl habe als Zuschauer dabei zu sein, aber letztendlich fehlt mir etwas. 


Andersherum fand ich aber die Erzählung über einzelne Kunstwerke und Künstler too much, daran lag es also nicht. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll, vermutlich ist es eine Verzahnung mit Inhalten die mir fehlte und manches mal waren mir die nicht so wichtigen Ereignisse zu langatmig. Eventuell wäre ich besser versorgt gewesen, wenn ich noch mehr zu einzelnen Personen hätte lesen können. 

Ich finde einfach die Wertigkeit und Erzähllängen der Ereignisse nicht ausgewogen, aber letztendlich ist die Geschichte in sich schlüssig.


Mein Fazit:


Eine kurzweilige, verzwickte Story mit einem sympathischen Staatsanwalt als Ermittler.


Meine Bewertung:

4 Sterne



Titel: Mordskunst

Autor: Klaus Paffrath

Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2015 

Verlag : Sutton

ISBN: 9783954006304

200 Seiten