Eine kurzweilige, verzwickte Story mit einem sympathischen Staatsanwalt als Ermittler.
An seinem ersten Tag als Staatsanwalt in Erfurt liegt Johannes
Fielding quasi zur Begrüßung bereits die erste Leiche vor den Füßen. Es handelt
sich um einen Amerikaner, der einen Fall
von Kunstfälschung bei Staatsanwalt Peer Hildebrandt zur Anzeige bringen wollte.
Kurz darauf erscheint Hildebrandt nicht mehr zum Dienst und Fielding findet in
dessen Wohnung Spuren eines Einbruchs und frisches Blut.
Johannes Fielding ermittelt in einem verzwickten Fall. Doch,
folgt er den richtigen Spuren?
Meine Meinung:
Der lockere und federleichte Schreibstil Klaus Paffraths ist
gelungen. Seine bildhafte Sprache ließ mich sehr gut in die Geschehnisse der Story eintauchen. Die Örtlichkeiten und die Ereignisse
konnte ich mir so sehr gut vorstellen.
Besonders gut gefiel mir der sympathische Fielding, denn er
ist in seiner Art und in seiner sozialen Kompetenz absolut authentisch. Seine
Gedankengänge sind nachvollziehbar, ob es sich um Überlegungen zu den Ermittlungen
handelt, in die er rasant hineingeschlittert ist, oder wenn es um seine persönlichen
Eifersuchtsempfindungen ging. Manches Mal agierte der Staatsanwalt jedoch zu
spontan, was ihn durchaus noch authentischer machte, doch genau so oft waren
seine Wahrnehmungen nicht richtig von ihm gedeutet und führten ihn kontinuierlich
auf dem Holzwege durch die spannende, verzwickte Geschichte.
Fielding ist kauzig, etwas tolpatschig und tierisch
eifersüchtig. Viele seiner Handlungen und seine Sprache brachten mich
regelmäßig zum schmunzeln.
Es gab aber auch einige Geschehnisse, die mir nicht
realitätsnah erschienen. Zum Beispiel traf Fielding auf Neukamp, einen
angeblichen Freund seine Freundin Tina, und bezog ihn umständehalber direkt mit
in die Ermittlungen ein und das auf eine sehr zu kumpelhafte Art.
Einige Passagen wurden sehr detailreich beschrieben, so etwas mag ich wirklich sehr und das ist in diesem Buch sehr gelungen. Doch, irgendwie fehlte mir mehr Input zur Handlung bzw. ein harmonischeres ineinandergreifen der einzelnen Ereignisse und Protagonisten.
Zum Beispiel sind ein Feuer, eine Explosion und eine
Verfolgungsjagd sehr detailreich beschrieben, so dass ich das Gefühl habe als
Zuschauer dabei zu sein, aber letztendlich fehlt mir etwas.
Andersherum fand ich aber die Erzählung über einzelne
Kunstwerke und Künstler too much, daran lag es also nicht. Ich weiß nicht genau
wie ich es beschreiben soll, vermutlich ist es eine Verzahnung mit Inhalten die
mir fehlte und manches mal waren mir die nicht so wichtigen Ereignisse zu
langatmig. Eventuell wäre ich besser versorgt gewesen, wenn ich noch mehr zu
einzelnen Personen hätte lesen können.
Ich finde einfach die Wertigkeit und
Erzähllängen der Ereignisse nicht ausgewogen, aber letztendlich ist die
Geschichte in sich schlüssig.
Mein Fazit:
Eine kurzweilige, verzwickte Story mit einem sympathischen
Staatsanwalt als Ermittler.
Meine Bewertung:
4 Sterne
Titel: Mordskunst
Autor: Klaus Paffrath
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2015
Verlag : Sutton
ISBN: 9783954006304
200 Seiten