Jane Austens Northanger Abbey – Mit Social Media und Vampirgeschichten in die heutige Zeit adaptiert
Inhaltsangabe:
Die siebzehnjährige Cat Morland, aus dem beschaulichen
Piddle Valley, liebt die abenteuerlichen Geschichten aus ihren Büchern und sie wünscht
sich sehnlichst, eines Tages selbst eine Rolle in einem großen Abenteuer zu
spielen.
Cat kann ihr Glück nicht fassen, denn sie erhält eine
Einladung zu einem Kulturfestival in Edinburgh. Dort lernt sie den jungen Rechtsanwalt
Henry Tilney kennen, verliebt sich und findet sich bald darauf als Gast auf dem
Familiensitz Northanger Abbey wieder. Northanger Abbey erscheint ihr wie die schaurige
Kulisse aus einem ihrer Gruselgeschichten und sie sieht sich den Schatten einer
düsteren Vergangenheit gegenüber.
Das Cover:
Das bräunlich gestaltete Cover in Retro-Look zeigt eine
Frau, die auf ein altes Gemäuer schaut. Northanger Abbey ist ein altes Kloster,
das in diesem Roman eine maßgebliche Rolle spielt. Der Himmel düstere- und wolkenverhangene
Himmel vermittelt eine düstere Stimmung.
Die Autorin:
Val Mc Dermid ist geütige Schottin und lebt mit ihrem Sohn
und ihrer Lebensgefährtin in Edinburgh. Ihren ersten Romanerfolg durfte sie
1987 mit ihrem Roman „Die Reportage“ feiern.
Ich habe Val McDermids erfolgreiche Reihe um Profiler Tony
Hill und DI Carol Jorden sehr verschlungen und ich liebe ihre Sprache und den
wunderbaren Schreibstil. Val McDermid fesselt aber noch mit weiteren spannenden
Figuren und Reihen wie z.B. mit der lesbische Journalistin Lindsay Gordon und
der Privatdetektivin Kate Brannigan.
Northanger Abbey ist Teil eines Projektes, in dem mehrere Autoren
Jane Austens Romane adaptieren.
Reflektionen:
Val McDermids vertrauter Schreibstil hat mich zügig von
Seite zu Seite getragen. Ihr Geschick mit Sprache umzugehen ist für mich ein
wahrer Genuss. Ihr Schreibstil ist federleicht und so ebnet sie jedem Leser den
Weg, schnell in die Geschichte
abzutauchen.
Nach fast der Hälfte dieses Romans wusste ich inhaltlich jedoch
noch immer nicht wohin mich die Geschichte tragen würde. Mir blieb der tolle
Schreibstil, der mich gewohnt zügig vorantrieb, doch der Sinn für die Handlung
blieb mir zunächst verwehrt. Im Nachhinein kann ich der Handlung eine maßvolle
Tiefgründigkeit zusprechen, doch bis zu meiner Erkenntnis, musste ich mit
Teenagerallüren vorlieb nehmen, die mich normalerweise nicht zu einem Roman
greifen lassen.
Die Geschichte von Cat, ihrem Aufenthalt in Edingburgh und
später auf Northanger Abbey, ist interessant erzählt. Dank der ausführlichen Beschreibung
von Schauplätzen, kann ich mir Landschaften und Orte sehr gut vorstellen. Das
Mädchen kommt endlich aus ihrem beschaulichen Heimatdorf raus, sucht Abenteuer,
die sich jedoch ausschließlich in ihrem Kopf abspielen und sie lernt einige
junge Menschen kenn. Sie verliebt sich in den sympathischen Henry Tilney, wird
von einem stehengelassenen und selbstverliebten Verehrer belästigt und belogen und
sie schließt Freundschaft mit Bella und Henrys Schwester Elli.
Diese Szenen und Ereignisse sind schon fesselnd erzählt,
doch ich wartete vergebens auf eine Spannende Unterhaltung, die durch den Buchhype
durchaus zu erwarten gewesen wäre. Schließlich sind Jane Austens Romane sowie
die Val McDermids absolute Pageturner.
Die Charaktereigenschaften der auch optisch sehr gut beschriebenen
Figuren werden mir im Laufe der Geschichte außerordentlich genau und
anspruchsvoll erläutert. So fällt es mir sehr leicht, die Emotionen, Absichten und
Gedanken der Charaktere zu begreifen und nachzuvollziehen.
Ein wenig mehr Spannung entsteht, als Cat auf den Vater von
Henry und Elli trifft. Der wohlhabende General Tilney, selbstherrlich und herrschend,
beeinflusst das Leben seiner Kinder auf Northanger Abbey in Offiziersmarnier. Cat
wittert in dem alten Kloster geheimnisvolle Verbrechen. Sie dichtet der Familie
Tilney Vampirgeschichten an und löst damit einige Konfliktsituationen aus. Zunächst
empfängt General Tilney Cat in Northanger Abbey höflichst und mit alter Manier
und dann setzt er sie plötzlich mitten in der Nacht vor die Tür. Einen
erkennbaren Grund gibt es dafür zunächst nicht.
Zu dieser Zeit befinde ich mich als Leser schon ziemlich am
Ende der Geschichte. Einige Wendungen überraschen mich noch und am Ende bekomme
ich endlich den Sinn der Geschichte zu fassen, der mich jedoch leider nicht
vollständig begeistern konnte. Mir fehlte ein tiefgründiger und
anspruchsvollerer roter Faden, der mich mit durch die Handlung begleitet hätte.
Mein Fazit:
Northanger Abbey ist eine gelungene Adaption, die mich
jedoch nicht in ihren Bann ziehen konnte.
Meine Bewertung:
4 Sterne
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.01.2016
Aktuelle Ausgabe : 11.01.2016
Fester Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch
Val McDermid habe ich auch schon kennengelernt. :) (leider bisher nur mit einem Buch, aber es liegt, glaube ich, noch eins auf meinem SuB :))
AntwortenLöschenWenn du hier aber von Vampiren schreibst, ist das eher nichts für mich - eins der wirklich sehr wenigen Sachen, die ich versuche zu vermeiden. ^^'
Liebe Mademoiselle Cake,
AntwortenLöschenVal McDermids Thriller sind schon gigantisch. Northanger Abbey kann da bei aller Liebe leider nicht mithalten.Es spielen keine Vampire mit in der Handlung, doch die Hauptfigur Cat, sucht stets Verbindungen im realen Leben zu ihren geliebten Vampirgeschichten.
Sei lieb gegrüßt,
Nisnis