Knisternde Spannung, Nervenkitzel, Gruselfaktor. Der absolute Thrill.
Ein ganzes Dorf auf der Flucht. Zwei junge Mädchen verschwinden im winterlichen Norden Englands. Die Ereignisse im Lake District erinnern Detective Seargant Mark Heckenburg an die grauenhaften Taten „des Fremden“, der vor zehn Jahren das letzte Mal im Blutrausch brutal getötet hat und den alle für tot gehalten haben.
Mark und seine ehemalige Kollegin Gemma Piper nehmen die
Jagd nach „dem Fremden“ auf, doch schon bald scheint es, als gäbe es für ein
ganzes Dorf keinen Ausweg mehr.
Autor Paul Finch, ehemaliger Polizist und Journalist,
lebt mit seiner Familie in Lancashire, England. Seine zahlreichen Drehbücher,
Kurzgeschichten und Horrorromane wurden bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem
mit dem British Fantasy Award und dem International Horror Guild Award.
Schattenschläfer ist einer von bereits sehr erfolgreichen Thrillern um den
Ermittler Heck, Mark Heckenburg.
Das schwarze Cover beherbergt mittig einen Eisenhaken an
einem Seil. Für mich gibt es keinen direkten Bezug vom Cover zu der Handlung,
auch wenn hier und da in der Story Haken eine Rolle spielen. Der Autorenname
„Paul Finch“ leuchtet in einem grellen Neon-Grün. Der Titel „Schattenschläfer“
ist weitaus dezenter in weißen Kleinbuchstaben abgebildet. Irre sehen die Ränder
der neon-grünen Seiten aus, die sich anfangs etwas ungewöhnlich anfühlten.
Die Ankunft in der Geschichte fiel mir sehr leicht. Der
flüssige, klare Schreibstil, in angenehmer Sprache, trägt mich leichtfüßig von
Seite zu Seite und die Geschichte fesselt sofort.
Paul Finch ist es absolut geglückt die Spannung von der
ersten bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten, eine wahrlich meisterhafte
Leistung. Die Geschichte, im Genre Thriller bestens aufgehoben, spielt
vollständig im Nebel und in einer Gegend, in der es mehr Schafe als Menschen
gibt. Schon allein die Wetterumstände sorgten für eine gruselige und geheimnisvoll
knisternde Stimmung. Die Protagonisten befinden sich auf der Flucht vor dem Menschenjäger,
wenn auch nicht stetig in für mich logischer und authentischer Vorgehensweise.
Sie können kaum die Hand vor Augen sehen und erwarten fast bei jedem Schritt
den sie tun das Grauen. Sie hören es im Gebälk knacken, sie sehen Schemen und
sie haben panische Angst. Die Emotionen der Figuren kommen bestens rüber und
sie erreichen mich emotional.
Die Ereignisse grenzen fast an Horror. Immer wieder kommt
es zu Spannungshöhepunkten, die sich jedoch ausschließlich auf gefährlich
brutale Szenarien beziehen und nicht weil die Handlung spannende Wendungen
hervorbringt. Wendungen erlese ich erst gegen Ende der Story. Ich habe vorher
keine Chance Charaktere dem „Fremden“ zuzuordnen, dafür fehlen mir weitere
Informationen. Dennoch werde ich in hohem Tempo vorangetrieben, immer in
Erwartung dass weitere tiefgründige Begebenheiten geschehen. Abgesehen von den
ersten Kapiteln des Buches lebt die Handlung auf den letzten 40 Seiten endlich inhaltlich
von mehr als von grauenhaften und gefährlichen Fluchtszenarien. Interessante
Wendungen überraschen mich, denn niemals hätte ich das Ende so vorhersehen
können.
Die Charaktere haben grundsätzlich überzeugt, doch die
Konzentration dieser Geschichte zielt eher darauf ab, den Leser mit
angsteinflößenden Momenten, Nervenkitzel, Gruselfaktor und Gänsehautmomenten zu
versorgen, zumindest habe ich persönlich es so empfunden. Paul Finch versteht
es wirklich diese Emotionen im Leser zu wecken und den Leser in einen
spannungsgeladenen Erwartungsmodus zu versetzen, der ihn nicht mehr loslässt,
doch da blieben tiefgründige Charaktere für mich doch leider etwas auf der
Strecke.
Die Schauplätze der Geschichte stellt Paul Finch sehr detailliert
und recht vordergründig dar. Ich mag es sehr, wenn mir Beschreibungen der Landschaften,
Ortschaften und Wetterverhältnisse helfen, dass ich mir ein eigenes Bild
zeichnen kann oder wenn diese Beschreibungen die Grundstimmung mit prägen, doch
in diesem Thriller, waren mir die landschaftlichen Begebenheiten, Unwägbarkeiten
und der ständige Nebel etwas too much. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen.
Mir fehlte etwas mehr Input an Handlung. Im Großen und
Ganzen dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Flucht, Angst und Schrecken.
Die beiden verschwundenen Mädchen, die anfangs einen wahren Horror-Trip
durchleben, verschwinden gänzlich aus der Handlung. Da hatte ich mir einfach
mehr Zusammenhänge erhofft.
Ein äußerst spannender Thriller für den ein etwas
stärkeres Nervenkostüm benötigt wird. Wer keine tiefgründigen Charaktere
erwartet ist mit ausreichend Thrill, gruselig unterhalten.
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.01.2016
Aktuelle Ausgabe :
05.01.2016
Flexibler Einband 480 Seiten
Hallo,
AntwortenLöschenich finde, dass der Titel eher betont werden sollte. An sich mag ich ja Thriller nicht so wirklich, aber deine Rezension klingt überzeugend:)
Liebe Grüße
Riri
Liebe Riri,
Löschenlieben Dank für deinen Kommentar. Du hast recht, ich hätte den Bezug zum Titel noch herstellen können.
Viele Grüße
Nisnis
"Schattenschläfer" möchte ich auf jeden Fall noch lesen, aber ich möchte gerne die Bücher der Reihe nach lesen und habe erst "Mädchenfänger" gelesen. Band 2 und 3 stehen also vorher noch an, bevor ich mich "Schattenschläfer" widmen kann ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/
Liebe Martina,
Löschenwie nett dass du vorbei geschaut hast. Da hast du dir ja eine Menge vorgenommen, aber ich glaube es wird dir viel Lesefreude bereiten.
Viele Grüße
Nisnis