Wenn die Geister flüstern
Titel und Leseprobe haben mir gefallen. Als ich bei der
Leserunde auf LovelyBooks kein Glück hatte, habe ich das Buch gekauft. Es ist, objektiv betrachtet,
ein Thriller wie aus dem Lehrbuch. Der Leser erhält ein heftiges Wechselbad der
Gefühle. Was will man von einem Thriller mehr? Subjektiv war er wegen des Fokus
auf dem Totenkontakt so gar nicht mein Geschmack. Doch über Geschmack lässt
sich trefflich streiten.
Aus diesem Grund erwähne ich meinen subjektiven
Geschmack, lasse ihn aber nicht die Rezension dominieren.
Inhalt:
Eva vermisst ihren besten Freund und sorgt sich
berechtigterweise. Auf dem Weg in dessen Wohnung hat sie einen Unfall:
Ein
kleines Mädchen mit trotz Sommerhitze rosa Gummistiefeln läuft ihr vors Auto.
In letzter Sekunde weicht sie aus und verunfallt. Es zeigt sich, dass einzig
sie das Mädchen gesehen hat. Diese Erscheinung tritt eine Lawine von Änderungen
in Evas Leben los. Bald erkennt sie ebenso eine ungewöhnliche Gabe, wie sie um
ihr eigenes Leben fürchten muss. Sie sträubt sich zunächst, aber die Mächte aus
dem Jenseits sind stärker. Eva nimmt die Herausforderung an und macht eine
nahezu alles zerstörende Erfahrung.
„Die Toten nehmen mit uns Kontakt auf, um etwas, was sie
zu Lebzeiten nicht geschafft haben, nun mit unserer Hilfe zu beenden
beziehungsweise zu korrigieren.“ (S. 136) Dieses Zitat beschreibt die
Quintessenz dieses Thrillers sehr gut.
Den Leser erwarten Momente des Ekels, der Spannung, des
Kopfschüttelns, aber auch dezenten Humors, die dem Leser die notwendigen
Verschnaufpausen gönnen. Es gibt enorm grausame Szenen, wie man sie aus anderen
Thrillern kennt. Das gefällt mir. Das gehört zum Genre.
Zudem erwarten den Leser zwei Überraschungen. So geht
Thriller. Daher bin ich sicher, wem das Parapsychologische gefällt, der wird
von der einen Wendung begeistert sein. Subjektiv habe ich sie nicht gemocht.
Die zweite ist realistisch und ein gezielter Schlag auf
den Solarplexus des Lesers. Knock-out. Wow! Mir gefällt, wie Achim Freudenberg
den Leser erst langsam, dann immer schneller auf diesen Schlag vorbereitet,
ohne ihn dagegen zu wappnen. Thriller 1A. Aus diesem Grund habe ich nur einen
einzigen Kritikpunkt: Die Protagonistin Eva ist nicht echt Frau, sie erinnert
Stellenweise an einen Mann in Frauenkleidern. Das liegt meines Erachtens daran,
dass Achim Freudenberg noch nicht vollständig zur Erzählstimme als Frau
gefunden hat.
Fazit:
Leseempfehlung für Fans harter Thriller, die
Parapsychologisches mögen oder sich nicht daran stoßen
Bewertung:
4 Sterne
Autor: Achim Freudenberg
Buch: Das Mädchen auf der anderen
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.01.2016
Aktuelle Ausgabe : 22.01.2016
Flexibler Einband 416 Seiten
Sprache: Deutsch
Liebe Lienz,
AntwortenLöschenmal wieder eine erstklassige Bewertung. Erstklassig auch, weil du grundsätzlich zwischen deinem Geschmack und einer subjektiven Betrachtung bewertest. So bleibt immer noch genug übrig, um den Mut zu haben, dieses Buch selbst zu lesen.
Herzliche Grüße und vielen Dank für deine Rezension
Nisnis
Hallo Nisnis,
AntwortenLöscheneine tolle Rezension hast du zu Achims Buch geschrieben. Ich habe meine heute endlich fertig bekommen. Vielleicht magst du sie dir auch ansehen ?
liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
AntwortenLöschendieses schöne Lob gilt meiner lieben Gastrezensentin Lienz. Sie wird sich sicher sehr darüber freuen.
Liebe Grüße
Nisnis