Zwischen Freundschaft und Wahnsinn liegt nur ein Hauch
Bad Bederkesa: Der elfjährige Eric leidet unter schweren Demütigungen und dem grausamen Missbrauch durch den Stiefvater. Eines Tages läuft Eric in seiner akuten Not von zuhause weg und trifft auf den Nachbarn Buck.
Buck ist entsetzt über die Schilderungen des Jungen und er kann es nicht ertragen, diese junge Seele so zutiefst verletzt zu sehen. Wut und Zorn steigen in Buck auf und so fragt er Eric bald:
Buck ist entsetzt über die Schilderungen des Jungen und er kann es nicht ertragen, diese junge Seele so zutiefst verletzt zu sehen. Wut und Zorn steigen in Buck auf und so fragt er Eric bald:
„Sag mir, kleiner Mann. Wie weit würdest du gehen, um
diesen Kerl loszuwerden?“ (Zitat)
Erics Antwort ist eindeutig. So eindeutig, dass Buck
sofort und im Sinne des Jungen handeln muss. Doch er tut es nicht allein,
sondern er bindet den Elfjährigen mit ein und besiegelt so eine lebenslange
Verbindung.
Von nun an verbindet die beiden eine bedingungslose
Freundschaft. Eine Freundschaft in totalitärer Loyalität zueinander. Sie teilen
von nun an ein dunkles Geheimnis, sind ein Team und sie beschützen sich
gegenseitig bedingungslos.
Viele Jahre später findet Eric seine Mutter Susanne auf
bestialischste Weise ermordet auf. Eric, Geschäftsinhaber einer
Sicherheitsfirma, ist sich sicher den Täter zu kennen. Bucks und Erics
Freundschaft wird dadurch auf eine harte Probe gestellt und ein hochspannendes,
psychologisches Spiel beginnt.
Marco Monetha, geboren 1975 in Bottrop und aufgewachsen
in Bad Bederkesa, lebt in der Nähe von Bremerhaven. Er ist verheiratet und hat
zwei Kinder. Als gelernter Erzieher war er viele Jahre in einem Jugendwohnheim
tätig. Er arbeitet als Koordinator für
Flüchtlingsangelegenheiten und Freiwilligenarbeit beim Magistrat der
Stadt Bremerhaven.
Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich niemals
angenommen, dass „Eric“ ein Erstlingswerk sein könnte. Autor Marco Monetha hat
mich mit seinem anspruchsvollen Debüt-Thriller eiskalt erwischt und mir viele spannenden
Lesestunden geschenkt.
Marco Monethas Schreibstil und sein Ausdruck sowie seine
Wortwahl war für mich ein Lesegenuss.
Er schreibt klar und geradeheraus, unverblümt und erschreckend
ehrlich, und Umgangssprachliches setzt er maßvoll ein. Dieser flüssige Stil
trieb mich sehr rasant durch die Seiten.
Mir fehlte absolut nichts. Ich war bestens mit Hochspannung,
interessanten und feingliedrig ausgearbeiteten, lebendigen Charakteren, einer
psychologisch perfekt durchdachten Story und mit überraschenden Wendungen
versorgt.
Eiskalt erwischt hat mich Marco Monetha, in dem er mit
seinem Werk stets an meiner persönlichen Grenze aushaltbarer Grausamkeit entlang
balancierte. Glücklicherweise wurde diese Grenze nicht überschritten, manchmal
drohte jedoch der Übertritt, da die zahlreichen, äußerst brutalen Geschehnisse leicht
an meinem wohlwollenden Thriller-Lese-Gemüt zerrten.
Marco Monethas Feder kreierte zwar eine von Brutalität
strotzende, blutige und nervenaufreibende psychologische Story, doch auch hier
wurde die Linie bis zur Vulgarität maßvoll
und geschickt von ihm umgangen. Wer „Eric“ lesen möchte, sollte sich auf Einiges
vorbereiten und kein taktvolles umschreiben bestialischer Morde erwarten.
Die Darstellung der besonderen Freundschaft zwischen Eric
und Buck ist durch die Perspektivwechsel von Gegenwart und Vergangenheit
nachvollziehbar und verständlich geschrieben, und gelungen. Beide Lebensläufe
haben mich sehr tief berührt und mich fassungslos lesen lassen, denn die
Authentizität dieser persönlichen Geschichten lässt sicher niemanden kalt.
Neben Eric und Buck trifft man in dieser Geschichte
weitere Figuren an, die ebenfalls mit interessanten Lebensgeschichten
aufwarten. Manche Figur belebt einen Nebenschauplatz, doch bis zum Ende dieses
Thrillers, konnte ich als Leser nicht erkennen, welche Figur die kränkste Seele
besitzt und Erics Mutter und viele andere Frauen tötete. Die polizeilichen
Ermittlungen, die realistisch erzählt sind, machen in dieser Handlung einen geringeren
Anteil aus.
Die Geschichten aller Protagonisten greifen harmonisch, wie sich drehende
Zahnräder, ineinander und so habe ich einen interessanten, außergewöhnlichen,
niemals vorhersehbaren und sehr spannenden Thriller genossen.
Mein Respekt für dieses gelungene Debüt. Ich empfehle „Eric“
jedem Thriller-Fan, der gern an der Grenze des Aushaltbaren entlang liest.
Titel: Eric
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.06.2016
Aktuelle Ausgabe : 15.06.2016
Verlag : Schardt, M
ISBN: 9783898418935
Flexibler Einband 243 Seiten
Sprache: Deutsch
hört sich gut an.
AntwortenLöschenJa, ja, ja, du musst unbedingt zuschlagen :-)
LöschenLiebe Grüße Nisnis
Das könnte was für mich sein!
AntwortenLöschenLiebe Tanja,
Löschenich bin mir ganz sicher, dass dieser Thriller etwas schönes für dich ist!
Herzliche Grüße
Nisnis
Erstmal ein Kompliment für die ausführliche Rezension :)
AntwortenLöschenVon dem Buch habe ich noch nie was gehört, aber es hört sich gut an. Habs gleich mal auf meine Leseliste gepackt.
Mein Blog ist übrigens: book2pia.wordpress.com
Liebe Grüße
Andrea :)
Liebe Andrea,
LöschenERIC ist wirklich ein sehr spannender Thriller. Marco Monetha hat mit es mit seinem Debüt sogar auf den 35. Platz des Leserpresies geschafft. Solltest du unbedingt lesen!
Liebe Grüße und vielen Dank für deinen Besuch.
Nisnis
Das hört sich nach einer spannenden und interessanten Geschichte an. Der Ansatz gefällt mir auf jeden Fall, nur bin ich mir nicht sicher, ob es mir nicht zu brutal und grausam ist. "Grenze des Aushaltbaren" hört sich doch schon ziemlich heftig an ;). Ich werd ihn trotzdem mal auf meine Merkliste setzen und den Autor im Auge behalten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anka
Liebe Anka,
Löschenmir macht es nichts aus von grausamen Verbrechen zu lesen. Eric besitzt eine Brutalität die einfach nahe geht und das hat nicht unbedingt mit fließendem Blut zu tun. Es ist die Geschichte an sich, die anspruchsvoll erzählt einfach sehr in die Tiefe geht und das empfinde ich als "die Grenze des Aushaltbaren".
Wenn du Thriller magst wird es dich sicher sehr gut unterhalten.
Liebe Grüße
Nisnis