Die Erinnerung
Erinnerungen an Philippe ist der zweite Teil der Trilogie "Der andere Ich", die sich um den sympathischen David Adolphy dreht. Nach dem David Adolphy im ersten Teil nach Barcelona reist, um mit seinem Freund Jonas an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, trifft David zufällig auf Silvia. Silvia ist zutiefst geschockt, denn David gleicht ihrem vor sechs Monaten ermordetem Ehemann Philippe ohne Gleichen.
In diesem Teil hat sich die Freundschaft zwischen Silvia
und David gefestigt. Silvia teilt ihre Erinnerungen an Philippe mit David. Sie
stellt ihn sogar den Eltern des Verstorbenen vor, die sehr distanziert
reagieren. Als die Polizei Silvia nach Paris bittet, um an einer
Gegenüberstellung der mutmaßlichen Täter teilzunehmen, reisen die beiden
gemeinsam nach Paris.
Jürgen Vogel wurde 1967 in Merzig geboren. Er wuchs unter
anderem in Spanien, Australien und Südostasien auf.
Als sensibler Beobachter sammelte er im Laufe der Jahre
Geschichten und Erfahrungen, die er heute mit seinen Lesern teilen möchte. Seit
den 90er-Jahren lebt und arbeitet der Autor im Rheinland.
Auch diesen zweiten Teil der Trilogie habe ich sehr gern
gelesen. Ich mag Jürgen Vogels Schreibstil total gern, weil er mich sofort tief
in die Geschichte eintauchen lässt. Sein Schreibstil ist so gemütlich rund, so
harmonisch und so angenehm sanft. Sein Ausdruck und die Wahl seiner
bedeutungsvollen Worte bilden eine schöne Geschichte, in der mir dennoch
weiterhin etwas fehlt.
Mir fehlen die Antworten auf die im ersten Teil der
Handlung entstandenen offenen Fragen. Wie kann es möglich sein, dass sich die
beiden Protagonisten David und Philippe zwillingshaft ähnlich sehen, obwohl es
keinerlei familiäre Verbindungen gibt? Dass Mimik, Gestik und Aussehen der zwei
so unglaublich identisch erscheinen?
Mein Gefühl sagt mir, dass es für mich einfach besser gewesen
wäre, wenn die drei Teile der Trilogie alle in einem Roman, in einem einzigen
Buch, geschrieben stünden. Daher würde ich jedem Leseinteressierten empfehlen,
alle drei Büchlein, die jeweils lediglich etwas über einhundert Seiten bieten,
direkt nacheinander zu lesen.
Meine Gedanken, wie ich diesen Roman bewerten könnte,
drehten sich wirklich im Kreis. Auf der einen Seite genieße ich diesen
Schreibstil und auf der anderen Seite vermisse ich ein vorankommen in der
Geschichte, die mich nur durch Lösungen der Rätsel zufriedenstellen könnte.
Natürlich trägt alles Offene auch dazu bei, dass ich als Leser auf jeder Seite
guter Hoffnung bin Erklärungen zu erlesen, die aber leider ausbleiben. Und so
fiebere ich dem dritten Teil der Trilogie entgegen, um endlich zu verstehen.
Die Tiefe, die mir im ersten Teil noch nicht ganz
reichte, fand ich nun teilweise deutlicher vor. Auch meine Sympathie für die
Hauptfiguren, Silvia und David, blieb bestätigt. Genossen habe ich erneut die Beschreibungen
der historischen Schauplätze, die der Autor Jürgen Vogel gut recherchiert und intelligent
in die Geschichte hineinschrieb.
Ein wunderschöner, zweiter Teil der Trilogie um David
Adolphy, der aber weiterhin sehr viele Rätsel ungelöst lässt. Ich empfehle alle
Teile der Trilogie an einem Stück zu lesen, um eine abgeschlossene,
interessante Geschichte zu genießen.
3 bis 4 Sterne
Titel: Erinnerungen an Philippe
Autor: Jürgen Vogel
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.02.2016
Aktuelle Ausgabe : 19.02.2016
Verlag: tredition
ISBN: 9783734512827
Flexibler Einband 116 Seiten
Sprache: Deutsch
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