Ihr Traum vom geläuterten Gutmenschentum zerbricht, als sie von Hardcoregangstern und korrupten Staatsdienern brutal in die Zange genommen werden, da diesen der Profit nicht hoch genug ist. (Quelle: Schwarkopf & Schwarzkopf Verlag)
Stefan Schweizer, geboren 1973, lebt in einer deutschen
Großstadt. Er bewegt sich gerne in fremden Kulturen, in exotischen subkulturellen
Milieus und ist Grenzgänger zwischen den Scenes: ob psychedelische Jam-Bands,
Techno-Szene oder Rap-Bewegung – Berührungsängste hat er keine. Seit 2012
veröffentlicht er Belletristik. BERLIN GANGSTAS ist der neue, moderne
Gesellschaftsroman. (Quelle: Schwarzkopf
& Schwarzkopf Verlag)
Schleuser, das sind Kemal und Kolja. Aber zwei ganz
besondere. Sie wollen nämlich zwei Dinge verbinden, die miteinander unvereinbar
sind:
Gemeinnutz und Gewinnmaximierung. G&G sozusagen.
Damit ist der Ärger vorprogrammiert – perfekter Aufhänger für einen Roman!
Überhaupt ist das G wichtig in BERLIN GANGSTAS. Ganz besonders dann, als es um
den korrupten Polizisten und seinen kokain-stimulierten G-Punkt geht.
Stefan Schweizer zerrt die dunkle Seite der Gesellschaft
ins helle Licht, ungeschönt, brutal und überschreitet bewusst jede Ekelgrenze.
Das sitzt und schreckt auf!
Bei mir kommt der Roman als bitterböse Satire an, bei der
es mir immer wieder graust. Erzählt wird die Geschichte scheibchenweise mit
teilweise langen Flashbacks. Den Gangsta-Sprech kann ich nicht beurteilen, da
ich auf dem Gebiet gar und gar nicht zuhause bin.
Die Eigenwilligkeit der gewählten Sprache an sich ist
eine gute Idee. Thea Dorn hat es vorgemacht. Das Überschreiten der Ekelgrenze
haben E. Jelinek und nach ihr „Feuchtgebiete“ bereits erfolgreich zelebriert.
Die krass dargestellte, auch sexuelle, Gewalt – wie
verlagsseitig schon gesagt – tritt in Tarantinos Fußstapfen.
Warnhinweis: Nicht so arg wie das Blog del Narco, aber
dennoch nix für weiche Seelen.
Die eigenwillige Chronologie hat was und hebt das Buch
von anderen ab. Sie polarisiert.
Eines allerdings hat mein Lesevergnügen gestört: das
unterirdische Lektorat, das weder Grammatikfehler, Tippfehler, verkehrte Kommas
noch Ausrutscher in der Lexik zu erkennen vermochte.
Ich möchte das Buch gern mit einer Katze vergleichen: Man
hasst es oder man liebt es. Ich mag Katzen sehr.
Daher rate ich allen, deren Interesse jetzt geweckt ist:
Unbedingt lesen und eigene Meinung bilden.
Titel: BERLIN GANGSTAS
Autor: Stefan Schweizer
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.08.2016
Aktuelle Ausgabe : 01.08.2016
Verlag : Schwarzkopf & Schwarzkopf
ISBN: 9783862655915
Flexibler Einband 480 Seiten
Sprache: Deutsch
Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste! Ich werde mir auf jeden Fall eine eigene Meinung bilden. Schöne Rezi!
AntwortenLöschenLG Tanja
So ist's richtig :-). Es wird dir sicher gefallen ;-).
LöschenViele liebe Grüße
Nisnis