Racheschwur – Kurzweiliger und geschichtsträchtiger Thriller
Während Oscar die Zusammenhänge in eine schlüssige Reihenfolge bringt, ein weiterer mysteriöser Mord geschieht, ahnt sie noch nicht, dass auch ihr Leben in höchster Gefahr schwebt.
Denise Yoko Berndt arbeitete als Übersetzerin und schrieb
Songtexte für verschiedene Künstler sowie mehrere Drehbücher, bevor sie 2006
ihren ersten Roman veröffentlichte. Sie studierte Screenwriting im Writers' Program der UCLA (University of
California, Los Angeles).
Als Tochter eines Musikproduzenten von klein auf bestens
mit der Musikszene vertraut, lag es für sie nahe, die Mitglieder einer Rockband
zu den Protagonistinnen ihrer Krimireihe zu machen. Capital Porios ist nach
Rome Eternal, Wicked Weimar und Dead in Dornbirn der vierte Roman um die
Girl-Band The Poriomaniacs.
Ebenfalls bereits erschienen sind die Novelle Pysanky in
Buenos Aires (ein Krimi-Märchen) und die Kurzgeschichtensammlung The
Poriomaniacs ... machen's kurz.
Wenn sie nicht gerade irgendwo auf dieser Welt für das
nächste Buch recherchiert, lebt die Autorin in München. (Quelle: Amazon
Autoren-Information)
Chick-Lit-Krimi- und Thriller- Autorin Denise Yoko Bernd
ist mir bereits seit einigen Monaten als Literatur-Bloggerin bekannt und ich
genieße ihre oftmals sehr fundierten Beiträge über mein Lieblings-Genre
Thriller und Kriminalromane. Meine Erwartungshaltung gegenüber ihrem Werk war
hoch angesetzt und sie hat sie mir bestätigt.
Ganz federleicht bin ich hinab getaucht in eine
Geschichte, dessen Hauptfigur eine taffe Geschichtsstudentin ist. Susanne Bergmann
lebt in einer WG, büffelt für ihr Studium und schreibt an einer Semesterarbeit mit
dem Titel: „Lokale Sagen – Fakt oder Fiktion“. Sie arbeitet daran, mittelalterliche
Sagen zu entdecken, deren Wahrheitsgehalt auf Basis der Wirklichkeit beruht.
Ihr größter Wunsch ist es ein Stipendium zu erhalten, um sich
ohne Nebenjob und ohne eine finanzielle Unterstützung durch die betuchten
Eltern, auf ihr Studium konzentrieren zu können und um ihre Ziele selbstständig
zu erreichen.
Susanne Bergmann nennt sie eigentlich niemand. Ihre Liebe
zu Oscar Wilde, mit dessen Bildnis sie des Öfteren Zwiesprache hält, hat ihr
den Spitznamen „Oscar“ eingebracht, auf den sie bedingungslos hört. Sie ist
taff und zielstrebig, wenn auch eher eigenbrötlerisch und ihr Liebesleben steht
ganz schön Kopf.
Die Figur Oscar wird mir in ihren Charakterzügen sehr
deutlich und durchaus sympathisch, doch ihrer Vorliebe für Historisches und
Sagen kann ich absolut nichts abgewinnen, obwohl ich grundsätzlich an
Geschichte interessiert bin. Während sich das Zusammenleben in der WG recht
erfrischend darstellt, vor allem der Nutella-Dauer-Vertilger Guschtl ein
liebenswerter Typ ist, kann mich das Thema Sagen kaum begeistern. Es erreicht
mich inhaltlich nicht obwohl es gewissenhaft und gut recherchiert ist und
maßvoll in die Handlung eingearbeitet ist.
Der brutale Mord, der geschieht, den Oscar fast gänzlich
ohne polizeiliche Hilfe aufklären will, dreht sich um einen Familien-Stammbaum,
der wiederum mit einer lokalen Sage zu tun hat. So ganz ohne polizeiliche
Ermittlungen wirkt die Handlung auf mich persönlich nicht ganz authentisch,
sondern eher wie eine abenteuerliche Geschichte.
Der eigentliche Kriminalfall, dem später noch ein
weiterer folgt, bei dem eine junge Frau mit Pfeil und Bogen erschossen wird, ließ
mir eine Gänsehaut über den Rücken krabbeln. Geschmackvoll gruselig und
geheimnisvoll klebte ich mit Spannung an den Seiten, die sich dann ab Mitte der
Story noch einmal steigerte. Perspektivwechsel und das gut pointierte Aufblitzen
eines Erzählstrangs aus Sicht des Täters, sorgten für einiges an Nervenkitzel a‘la
Thriller.
Auch der Stil der Sprache festigte sich für mich ab da
noch einmal mehr in die Richtung, die ich sehr mag. Knackige Dialoge, ab und an
etwas zum Schmunzeln und ein zielstrebiges Vorankommen in den Mordermittlungen,
die mir einiges zum Rätseln auftrugen. Auch wenn ich sehr schnell eine
Vermutung besaß wer der Täter sein könnte, so hielt mich die verbleibende
Ungewissheit über das Motiv bis zu Letzt gefesselt.
Flammenmund ist ein kurzweiliger Thriller über eine
Geschichtsstudentin, die durch ihre Recherchen zu einer mittelalterlichen Sage
einen Kriminalfall aufklärt. Ich empfehle ihn gern.
Titel: Flammenmund
Autor: Denise Yoko Berndt
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.07.2016
Aktuelle Ausgabe : 23.07.2016
ISBN-13: 978-1535105644
Ich hätte gern noch ein Statement zum Ekel- und Brutalitätsfaktor. :-)
AntwortenLöschenAnsonsten klingt es interessant. Ich mag Sagen.
Liebe Mona,
Löschendas Blut das fließt ist fast nebensächlich dargestellt und die Brutalität der Tat ist da, aber sie steht nicht im Vordergrund. So zumindest empfinde ich. Wenn du keine bluttriefenden Thriller magst, kannst du diesen hier dennoch gut lesen.
Liebe Grüße
Nisnis
Tolle Rezi! Dein Kritikpunkt das sie die Fälle ohne Hilfe der Polizei lösen kann und damit nicht ganz authentisch wirkt, ist etwas was ich im Moment so gar nicht mag. Daher bleibt meine Wunschliste diesmal verschont :-)
AntwortenLöschenLG Tanja
Liebe Tanja,
Löschenja, so wirkt alles etwas abenteuerlich. Dazu muss man schon besondere Leselust empfinden.
Na, so bin ich dann wenigstens mal nicht schuld daran, dass deine Wunschliste länger wird ;-).
Liebe Grüße
Nisnis
Hallo Nisnis,
AntwortenLöschenliegt bei mir auf dem SuB. Nach der Rezension freue ich mich umso mehr es lesen zu dürfen :-)
Beste Grüße
Anja vom kleinen Bücherzimemr
Liebe Anja,
Löschenwie schön, dass du Flammenmund schon auf deinem SuB liegen hast. Ich wünsche dir spannende Stunden.
Liebe Grüße
Anja