Thriller - Korrosion von Peter Beck

18 März 2017

Qualvoller Schmerz

Der 2. Fall für Sicherheitschef Tom Winter

Die in fast ärmlichen Verhältnissen lebende Bernadette Berger wird brutal erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden. Schon lange pflegte sie keinen regelmäßigen Kontakt mehr zu ihren ­­­­­­drei Kindern und lebte sehr einsam und zurückgezogen. 

Die Polizei zieht eilige Schlüsse und verdächtigt einen Sudanesen, der sich auf der Flucht befindet.

Tom Winter, Sicherheitschef einer kleinen, schweizer Privatbank, soll Bernadettes Kinder aufspüren, denn die alte Dame hinterlässt ein millionenschweres Erbe. Allerdings ist die Testamentseröffnung an eine Bedingung geknüpft. Bernadettes zweiter Ehemann, ein Bäcker, soll von einem der Kinder ermordet worden sein. Nur wenn das längst verjährte Verbrechen aufgeklärt ist, darf das Testament vollstreckt werden.
Tom Winters Nachforschungen, im Auftrag der Bank, führen ihn um die halbe Welt. Noch ahnt er nicht, dass er dabei auf Verbrechen stößt, die von schrecklichen Misshandlungen zeugen. Winter gerät in einen gefährlichen Strudel, der ihn sein eigenes Leben kosten könnte.


Peter Beck studierte Psychologie, Wirtschaft und Philosophie, promovierte in Psychologie und machte einen MBA in Manchester. Er trägt im Judo den schwarzen Gürtel, war in der Geschäftsleitung eines Großunternehmens und in mehreren Aufsichtsräten. Heute leitet er seine eigene Firma und ist Thrillerautor. (Quelle: emons Verlag)


Bereits im vergangenen Jahr hat mich Autor Peter Beck mit seinem Debüt-Thriller Söldner des Geldes begeistert. Ich war mir sicher, dass er mich mit seinem neuen Thriller Korrosion erneut spannend, anspruchsvoll und actiongeladen unterhalten würde. Meine Erwartungen hat Peter Beck jedoch bei weitem noch einmal übertroffen und so kann ich diesen Thriller nur jedem Thriller-Fan sehr ans Herz legen.

Dieser Thriller beginnt mit einem fatalen Lawinenunglück, das Tom Winter, Sicherheitschef einer schweizer Privatbank nur knapp überlebt. Seine Verletzungen sind glimpflich, doch innerhalb dieser Handlung kämpft er dauerhaft tapfer gegen eine sehr schmerzhafte Handfraktur und wird immer wieder in die Erinnerung getrieben, von einer Lawine verschüttet worden zu sein. Diese Umstände unterstreichen die Authentizität der Figur Tom Winter, der tatsächlich unfassbar cool, sympathisch und attraktiv sowie redegewandt und kompetent ist.

Die Geschichte um die in Einsamkeit gelebte Bernadette Berger löst zunächst eine bedrückende Stimmung aus. Und als ein sudanesischer Flüchtling des Verbrechens an ihr beschuldigt wird, löst das auch gemischte Gefühle bezüglich des allgemeinen Schubladendenkens über Flüchtlinge in mir aus, obwohl Peter Beck dies thematisch nicht dramatisiert.

Peter Beck erzählt seinen Thriller in zwei Perspektiven. Zum einen jagt man als Leser mit Tom Winter durch die Welt, um Nachforschungen über Bernadettes Kinder zu betreiben und eine zweite Perspektive begleitet Tijo, dessen Frau und Kinder nicht mehr am Leben sind, der sein Dorf in den südsudanesischen Nuba Bergen verlässt und Europa als einziges Ziel vor Augen hat. Dieser Erzählstrang ist in Kapiteln deutlich kürzer, aber er berührt, bleibt sehr geheimnisvoll und spannend bis zu Letzt, sodass nicht klar ist, warum die Geschichte dieser gefährlichen und dramatischen Flucht vom Sudan, durch zahlreiche arabisch geprägte Länder, über die Enklaven Ceuta und Melilla, quer durch Europa und bis in die Schweiz, überhaupt erzählt wird. Erst auf den letzten Seiten dieses Thrillers, fließen die Perspektiven ineinander und sie enden in einem unfassbar dramatischen und atemberaubenden Showdown, der niemals vorhersehbar war.

Winters Nachforschungen sind gefährlich und hoch spannend erzählt. Sie führen ihn nach Nürnberg, Großbritannien und bis auf die Azoren. Mehrere Verbrechen begleiten die actiongeladene und facettenreiche Story und immer wieder kommt es für Winter zu brenzligen Situationen, die er zu meistern hat. Seine Recherchen konfrontieren ihn mit einer Familiengeschichte, die von einem erschütternden Missbrauch geprägt ist, aber auch das Organisierte Verbrechen macht vor Winter nicht Halt und plötzlich findet er sich bei seinen Ermittlungen im Drogenmilieu wieder.

Peter Beck hat die Figuren mit ausdrucksstarken und interessanten Charakteren ausgestattet. Einige Protagonisten sorgen für Überraschungen. Er verwebt diese intelligent in der Geschichte und kreiert dadurch geschickte Wendungen, die die Interessen der drei in ihren Charakteren völlig unterschiedlichen Geschwistern hervorhebt. Rache und Gier spielen eine Rolle und erst sehr spät erkennt der Leser, wer hier wem übel und bösartig mitspielt.

Peter Becks Schreibstil ist anspruchsvoll und dennoch angenehm flüssig. Allein der Schreibstil und der Ausdruck sorgen für ein rasantes Vorankommen in der Geschichte und sie lassen den Leser bereits auf den ersten Seiten in diesem sehr gut geschriebenen Thriller ankommen, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Hoffentlich kann ich genug Geduld aufbringen, bis Peter Beck seine Leser mit einem dritten Fall für Tom Winter beschenkt.


Korrosion ist ein sehr rasanter und hoch spannender Thriller, der mit einer vielschichtigen Handlung jeden Thriller-Liebhaber begeistern wird.

Ausdrückliche Leseempfehlung.


Titel: Korrosion
Autor: Peter Beck

Rezension zum ersten Teil der Reihe um Tom Winter:

Söldner des Geldes



Erscheinungsdatum Erstausgabe: 13.02.2017
Aktuelle Ausgabe: 13.02.2017
Verlag: Emons Verlag
Flexibler Einband 352 Seiten

Sprache: Deutsch


Auf KeJas-Blogbuch findet ihr ein lesenswertes und interessantes Interview mit Autor Peter Beck, außerdem erwartet euch ein tolles Gewinnspiel, bei dem ihr ein Exemplar von Korrosion gewinnen könnt. 

Weitere, sehr lesenswerte Rezensionen findet ihr auf:


Ich wünsche euch viel Glück!

Eure Nisnis

10 Kommentare:

  1. Eine sehr schöne Rezension, die alle Facetten des Buches beleuchtet, hast Du uns da geschenkt.

    Mir hat "Korrosion" auch ausgezeichnet gefallen und die Aussicht auf weitere Bände freuen mich umso mehr. Den Vorgängerband "Söldner des Geldes" werde ich auf jeden Fall bald lesen und dann warte ich wie Du auch sehnsüchtig auf Nachschub mit Tom Winter.
    Peter Beck war eine wunderbare Neuentdeckung unter den deutschsprachigen Autoren für mich!

    LG Gabi

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    1. Liebe Gabi,

      es freut mich sehr, dass dich Korrosion so begeistern konnte und du mit Peter Beck eine Autoren-Neuentdeckung erleben durftest.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  2. Tolle Rezi, die ich mit Vergnügen gelesen habe! Mir hat "Korrosion" auch sehr gut gefallen und da ich den ersten Teil noch nicht kenne, kann ich die Zeit zum nächsten Teil damit gut überbrücken. :)

    LG Tanja

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    1. Liebe Tanja,

      deiner Rezension habe ich ja schon entnehmen dürfen, wie gut dir Korrosion gefallen hat. Söldner des Geldes, den ersten Teil der Tom Winter-Reihe kann ich dir auch nur ans Herz legen.

      Viele liebe Grüße

      Nisnis

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  3. Hallo Nisnis,
    eine wahnsins Rezension, sie hat mich dann wieder ins Buch zurück geführt und darin bestärkt den ersten Teil doch auch zu lesen.
    Die Erzählperspektive um Tijo fand ich auch sehr gelungen. Seine Etappen der Reise waren immer wieder Highlights für mich - wie das ganze Buch :-)
    Liebe Grüße
    Kerstin

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    1. Liebe Kerstin,

      ich freue mich unglaublich, dass ich euch allen Korrosion so gut gefallen hat.

      Söldner des Geldes wird dich ebenso in den Bann ziehen. Auch wenn die Finanzwelt an sich ein eher trockenes Thema ist, vor allem wenn man darin keine besonders fundierten Kenntnisse besitzt, versteht es Peter Beck, den Leser so einzunehmen, so zu begeistern und so spannend zu unterhalten.

      Söldner des Geldes musst du einfach auch noch lesen.

      Herzliche Grüße

      Nisnis

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  4. Tolle Rezension. Der Autor war mir bisher völlig unbekannt, wurde mir aber durch die vielen Rezis und das Interview welches ich eben gelesen habe, deutlich näher gebracht. Ein Buch, welches ich definitiv auch lesen werde. So und jetzt werde ich mal noch versuchen in den Lostopf zu hüpfen. LG

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    1. Liebe Anja,

      Dankeschön. Korrosion wird dir sicher gefallen. Ich wünsch dir eine gemütliche Zeit im Lostopf und viel Glück.

      Liebe Grüße

      Anja

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  5. Hallo Nisnis,

    eine tolle Rezi! Das Buch hat mich auch sehr neugierig gemacht und ich habe es mir dann gleich mal eingetauscht. Jetzt muss ich nur noch die Zeit finde, es ganz bald zu lesen. ;)

    Liebe Grüße
    Silke

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    1. Liebe Silke,

      oh wie schön, es wird dir sicherlich gefallen.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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