Klarheit, Kraft und Ruhe
Bereicherndes Werk über die Zen-Meditation und das Innehalten
Über das
Innehalten, die Basisübung in der Praxis des Zen, führt der Weg zur Fülle. Wer
sich auf das Innehalten einlässt, kommt zu Atem, nimmt sich Druck und erlebt,
dass sich gerade im Nichtstun etwas ereignet, das den Blick verändert und
Lösungen möglich macht. (Quelle: Kösel Verlag)
»Heute, in der Zeit des »alles ist möglich«, sind wir an
einem Punkt angelangt, an dem wir für unser Überleben dem Leeren und den
Zwischenräumen unsere Aufmerksamkeit schenken sollten. Wir brauchen eine
Revolution der Leere.« (Fleur Sakura Wöss)
Dr. Fleur
Sakura Wöss, geboren in Tokio zur Zeit der Kirschblüte (Sakura 桜), lehrte 14 Jahre an der Universität Wien am Institut für
Japanologie. Zen-Meditationsstudium in Japan. Fleur Wöss unterrichtet im Zen
Meditationszentrum, »Misho-an« (Tempel des Lächelns) in Wien und bietet
Zen-Seminare in der »Hundertwasser Therme Rogner Bad Blumau« in Österreich und
im Chiemgau an. Sie ist Zen-Coach und Vortrags-Coach und schreibt in
»fleurszenblog«.
Innehalten
las ich ohne jede Erwartung und wurde unglaublich reich beschenkt.
Meditation
in jedweder Form hat mich nie interessiert und so war mir die Lehre Zen völlig
fremd. Auch nach diesem Buch werde ich sicher nicht mit dem Meditieren
anfangen, aber ich werde viele Dinge aus diesem wertvollen Buch mitnehmen,
intensiv darüber nachdenken und einiges umsetzten.
In der
heutigen Zeit messen wir uns häufig an vollen Kalendern und To-Do-Listen. Wir
wollen alles mitnehmen, den Anforderungen der Welt gerecht werden, hetzten von
A nach B, sind stolz auf Multitasking, schmeißen den Haushalt, sind erfolgreich
im Beruf, managen das Familienleben, hören schnell die Nachrichten, während wir
zwischendurch die Social-Media-Dienste nach den neuesten Infos checken. Ein Aufstöhnen
ist vorprogrammiert. Wir fühlen uns überfordert, sind immer angeschaltet und
der Satz „ach, hätte ich doch mehr Zeit“ rinnt uns alltäglich über die Lippen.
„Zuviel ist zu wenig an nichts.“ (Zitat)
Wir sind rastlos,
unruhig, gehetzt. Viele Menschen stehen kurz vor einem Burnout und wenn sie die
Bremse treten, wird Nichtstun gern mit Nichtgenügen gleichgesetzt.
In Zeiten
eines ganzheitlichen Überflusses, ob materiell oder geistig, haben wir die
Essenz des „Weniger“ aus den Augen verloren. Selbst positive Inspirationen oder
besonders schöne Ideen wandern auf To-Do-Listen und schnell wandelt sich diese Liste
in eine Last. Haben wir einmal etwas Zeit, ob am Wochenende oder im Urlaub,
hetzten wir den Dingen hinterher die liegen geblieben sind. Wir ignorieren gar
die Ruhezeiten, die uns unser Körper abverlangt, stellen Wecker am Wochenende
und sind dauerhaft im Erledigungsmodus.
Fleur
Sakura Wöss erläutert in ihrem Buch, wie wertvoll die Essenz des Weniger und
Nichts ist, während sie aus ihrem Leben im Einklang mit Zen erzählt. Besonders
angenehm ist dabei, dass die Autorin keineswegs mit dem Zeigefinger winkt,
sondern ihre positiven Erfahrungen wertfrei an die Leser weitergibt.
„Es ist das Gefühl des Freiraums, in dem
niemand etwas will, niemand urteilt, niemand ihren persönlichen Raum verletzt.
Nur dann haben Menschen Luft zum Atmen.“ (Zitat)
Innehalten
hat mir die buddhistische Zen-Kultur nähergebracht. Zen ist das Bewusstsein für
das Dazwischen im Sinne von Nichts. Der Zwischenraum (Ma) ist ein absichtsloser
Raum, ein Freiraum, den man heilsam für sich nutzen kann. Es ist ein wenig wie
eine Lehre über die Akzeptanz, dass wir zeitliche Leerräume und das Nichtstun,
nicht immer wieder kontinuierlich auffüllen. Der Zwischenraum ist ein Ort, an
dem man sich von allem Gesagten, Gehörten, Gedachten und von Bildern (äußere
Reize) befreien kann. Er schafft eine wohltuende Distanz und belohnt mit einer
tiefen, inneren Stille, aus der wir Kraft schöpfen können.
„Sie werden
in diesem Buch entdecken, dass Nichts, die Pause, die Zwischenräume, die Leere,
Ihrem Leben Reichtum und wahre Fülle eröffnen können.“ (Zitat)
Fleur
Sakura Wöss schreibt in einer besonderen Klarheit und in einem erfrischenden,
flüssigen Stil. Sie erzählt auf lebendige Weise aus ihrem Alltag, so dass man
sich sehr gut mit ihr identifizieren kann und sie beschreibt, wie die
Zen-Meditation unendlich positiv auf ihr Leben einwirkt.
Fleur
Sakura Wöss hat mit Innehalten ein
Buch über die Zen-Meditation geschrieben, in dem sich ein Jeder im Alltäglichen
wiederfinden kann. Auch wenn einem die Meditation fremd oder gar unsympathisch ist,
regt dieses Buch zum bereichernden und befreienden Innehalten, Nachdenken und
Reflektieren an.
©nisnis-buecherliebe
Autor: Fleur Sakura Wöss
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 04.09.2017
Aktuelle Ausgabe: 04.09.2017
Verlag: Kösel
ISBN: 9783466371969
Fester Einband 160 Seiten
Sprache: Deutsch
Liebe Anja,
AntwortenLöschenvielen Dank für diese schöne Rezension! Auch wenn mich die Thematik nicht reizt, habe ich deine Rezi sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
Löschendas freut mich. Ich war zunächst auch skeptisch und wusste so gar nicht, ob Innehalten zu mir passt, aber heute bin ich sehr froh es gelesen zu haben.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja,
AntwortenLöschenerstmal Danke für die Rezension! Das Buch ist ja passend zum Thema sehr minimalistisch aufgemacht, so dass ich es auf Deinen Bildern auf FB... erst gar nicht gleich als Buch wahrgenommen habe.
Weil Du schreibst, dass Du mit Meditation auch nicht anfangen willst... Zen ist eigentlich auch weit mehr. Für mich ist es eine Lebenshaltung und zumindest in den Punkten, in denen ich Dich ein bisschen kenne, glaube ich, Du liegst da gar nicht so weit weg von.
Trotzdem spricht mich das Buch leider gar nicht so an. Habe es mir auch gerade nochmal auf der Verlagseeite angeschaut. Ich glaube, es ist mir zu kognitiv. ^^
Doch ich freu mich total, dass es Dich erreicht hat.
Herzlich
Lilly
Liebe Lilly,
Löschendu bist in dieser Richtung viel besser informiert und gewandter als ich. Mir hat es jedenfalls gut getan, die Sicht auf bestimmte Dinge zu lenken und darüber freu ich mich.
Viele liebe Grüße
Anja
Hallo liebe Anja,
AntwortenLöschendeine Rezension ist sehr interessant und gefällt mir sehr gut, wobei das Thema welches das Buch beinhaltet mich gar nicht anspricht. Leider. Aber die Aufmachung ist hübsch. Schlicht und einfach und trotzdem reizvoll es in die Hand zu nehmen.
Allerliebste Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
Löschendas kann ich absolut nachempfinden. Auch ich konnte mich zunächst so gar nicht auf das Buch einlassen. Es schlummerte einige Wochen auf dem SuB. Aber dann ;-).
Liebe Grüße
Anja