Wieder ein guter, geheimnissvoller Kriminalroman mit schaurigem Flair
In der Nähe von Reykjavik finden Bauarbeiter ein Skelett in einer verschütteten Grube. Der isländische Ermittler Erlendur priorisiert persönlich die Freilegung des Skelettes und greift für die Ausgrabung auf ein paar Archäologie-Stundeten zurück, denn der örtliche Gerichtsmediziner befindet sich ausgerechnet jetzt im Urlaub.
Wer war
der Tote? Starb er eines natürlichen Todes oder wurde da ein Mensch bei
lebendigem Leib begraben?
Zunächst denke ich, was für ein müder Start
für diese Geschichte, aber, wer die Bücher von Arnaldur Indriðason kennt
weiß, dass der Schein trügt. Der Roman verbreitet eine geheimnisvolle
und schaurige Stimmung und das Ermittler-Team verfolgt immer wieder
falsche Spuren ohne dass das Buch langatmig wird. Erlendur gräbt in der
Vergangenheit und folgt den Spuren bis in die Gegenwart, denn sie sind
miteinander verbunden.
Am Ende sind wir Leser völlig überrascht von der
Wendung dieser faszinierenden, spannenden Geschichte.
Ganz besonders
gut ist die Figur des Ermittlers Erlendur entwickelt. Erlendurs Leben
war immer mal wieder aus den Bahnen geraten. Hier kämpft er um das Leben
seiner drogenabhängigen Tochter, die im Koma liegt.
Das Buch ist durch
die persönliche- und familiäre Geschichte Erlendurs durchaus auch ein
emotionales Highlight. Sein persönliches, aus den Bahnen geratenes Leben
verstrickt sich beinahe mit seinen Kriminalfällen.
Ich kann dieses Buch
jedem Krimi-Fan nur wärmstens ans Herz legen.
BASTEI LÜBBE
TASCHENBUCH
KRIMIS
365 SEITEN
ERSTERSCHEINUNG: 17.02.2004