Temporeicher Krimi der überrascht und spannend unterhält
Lara und Oliver genießen ihr Leben glücklich miteinander. Plötzlich wird ihr Alltag schwer erschüttert, denn Lara erhält die Diagnose Brustkrebs. Anstatt nun gemeinsam durch Dick und Dünn zu gehen, wendet sich Oliver immer mehr von Lara ab. Lara muss zutiefst verletzt und allein die Hürden einer OP und einer Strahlentherapie meistern und leidet unter der vergänglichen Liebe.
Im Krankenhaus lernt Lara Simone kennen, die scheinbar
ebenso von ihrem Ehemann, mit dieser schrecklichen Diagnose, allein gelassen worden
ist.
Gemeinsames Leid erträgt sich zunächst besser und sie schmieden einen
waghalsigen Racheplan gegen ihre Ehemänner. Und immer kommt es anders als man
denkt und Lara findet sich vor Gericht wieder, in einem dreifachen Mordprozess.
Zunächst kam ich nicht sofort in die Geschichte hinein. Erst
nach den ersten zwei Kapiteln war ich angekommen. Der 1. Mann wird in zwei
Handlungssträngen erzählt. Zum einen erzählt der Krimi die Geschichte Laras
Leben im Rückblick, von da an, wo sie die niederschmetternde Diagnose erhalten
hat und zum anderen wird der Mordprozess geschildert.
Die Handlung besitzt
einen sehr gut geplanten Plot, der diesen Krimi zum Pageturner machte. Kurze
Kapitel trieben mich in einem schnellen Tempo voran und ich konnte das Buch
kaum aus der Hand legen. Mehrfach gab es verzwickte, anspruchsvolle Wendungen,
mit denen ich nie gerechnet hätte. Die Spannungskurven waren perfekt gesetzt.
Der Schreibstil hat mich von Anfang an sehr angesprochen,
denn er ist sehr klar, nüchtern und knackig. Die Dialoge der Autorin waren für
mich ein Genuss, denn trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik fanden sich darin
stets humorvolle Highlights und ein maßvoller Witz. Die Sprache fand ich super,
denn Geschwafel oder Blumiges konnte ich darin nicht entdecken, was mir sehr
lag.
Der Charakter der Hauptprotagonistin Lara war mir sehr sympathisch. Ich
konnte mich zwar nicht zu hundert Prozent mit ihr identifizieren, doch schien
mir der Charakter sehr realistisch. Emotional berührte mich die Geschichte, als
Lara die Diagnose genannt bekam. Laras Gefühle, Ängste, der Schmerz und ihr
Umgang damit, hatten mich tief betroffen gemacht.
Besonders gut fand ich Laras
Gedanken und Schlussfolgerungen, die präzise und realistisch dargestellt
wurden. Oliver, der böse Ehemann, war ebenso gut dargestellt in seiner Rolle,
auch wenn ich ihn am liebsten ordentlich geschüttelt hätte. Am Ende wurde ich
noch einmal sehr überrascht.
Ein temporeicher Krimi der überrascht und sehr spannend
unterhält. Meine Empfehlung an alle Krimi-Fans.
Autor: Nika Lubitsch
Buch: Der 1. Mann
Erscheinungsdatum
Erstausgabe : 26.02.2015
Aktuelle Ausgabe :
26.02.2015
E-Buch Text 248
Seiten