Christine bildet mit ihrem ehemaligen Partner Albert das Ermittlungsteam. Christine, stets kaltschnäuzig und von Ehrgeiz angetrieben, stellt dabei augenscheinlich ihre Gefühle hinten an, manches Mal zum Leidwesen ihres Umfelds. Sie konzentriert sich ganz auf ihren klugen Instinkt und ihre hohe Auffassungsgabe.
Die Spuren führen sie bald in die
Vergangenheit der DDR, wo einst ein unheimlicher und äußerst brutaler
Serienmörder sein Unwesen trieb. Er hinterließ an jedem Tatort eine
Feder und sandte den Hinterbliebenen die Asche seiner Opfer.
Christine riskiert ihr Leben und will dieses mörderische Spiel zielstrebig beenden.
Mit
„Federspiel“ , ist Oliver Ménard ein spannendes Thriller-Debüt
gelungen. Im Genre Thriller ist dieses Buch sehr gut aufgehoben.
Schon
nach den ersten Zeilen bin ich tief in die Geschichte eingetaucht, denn
die Spannung knisterte von Anfang an. Sie trieb mich durch die Seiten
und machte das Buch für mich zu einem klasse Page-Turner, der mich nicht
mehr los ließ. Die Spannungshöhepunkte, waren perfekt gesetzt.
Die
interessante Handlung ist sehr gut ausgearbeitet und somit ist der
Inhalt der zeitgemäßen Geschichte bis zu Letzt harmonisch und schlüssig.
Bis zum Ende nahm Oliver Menard immer wieder Bezug zu vielen Details,
die er in seine Geschichte eingebettet hatte. Das fand ich besonders
großartig.
Die Protagonisten sind feingliederig gezeichnet und kommen äußerst authentisch bei mir an.
Christine,
die mit dem Auffinden der vermissten Sarah beauftrag ist, besitzt
einige besondere Charakterzüge. Sie ist taff, mutig, spontan und
kaltschnäuzig. Verbal kann ihr kaum jemand das Wasser reichen, doch
dadurch wirkt sie auch arrogant und kaltherzig, was manches mal zu
Konflikten führt. Des Weiteren ist sie sehr ehrgeizig und zielstrebig.
Dies ist nicht nur ihrem Suchauftrag nach Sarah geschuldet, denn auch
persönliche Erlebnisse treiben sie unermüdlich und absolut
energiegeladen an.
Albert, ihr ehemaliger Partner, ist dagegen ein
eher nachdenklicher Mensch, der sein Leben eher gemäßigt gestaltet. Er
scheint auf der Suche nach seinem wirklichen Ich und seiner Position im
Leben zu sein.
Christine und Albert könnten nicht unterschiedlicher
sein und doch ergänzen sie sich. Ihre Handlungen bei ihren Recherchen
waren für mich glaubwürdig.
Ikarus, der Täter, ist ein
herzloses, brutales Etwas, welches ein wahnsinniges Spiel spielt. Erst
im letzten Drittel der Story hatte ich erste Vermutungen, wer der Täter
sein könnte. Mit äußerster Brutalität und Gewalt getrieben, beherrschte
er seine Opfer. Für zart besaitete ist dieser Thriller daher nichts.
Besonders
empfand ich die Erzählweise des Autors, der trotz der vorherrschenden
eiskalten und brutalen Gewalt des Täters immer eine Sprache anwandte,
die niemals von Ekel oder Vulgarität beherrschte wurde. Ich glaube das
diese Erzählweise eine besonderes sprachliches Talent voraussetzt.
Federspiel
ist ein gelungenes Thriller-Debüt. Sehr spannend, sehr interessante
Charaktere und eine stimmige und authentische Handlung. Ich empfehle
dieses Buch sehr gern allen Krimi- und Thriller-Fans.