Ausflug ohne Wiederkehr
Ein Lokaljournalist findet ein auf grausame Weise ermordetes Pärchen in einem Waldstück auf. Von einem weiteren Pärchen, das gemeinsam mit ihnen dort gezeltet hatte, fehlt jede Spur. Die Morde bleiben mysteriös, denn es gibt zunächst keinerlei Hinweise, ob die Verschwundenen mit dem Verbrechen zu tun haben oder selbst untergetaucht sind.
Der Journalist Jan Römer, verantwortlich für den Bereich „ungelöster
Kriminalfälle“, greift mit seiner langjährigen, guten Freundin Mütze den Fall
neu auf und ermittelt auf eigene Faust.
Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist
für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online,
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für
das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und
bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen
hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen. (Quelle: Ullstein Verlag)
Linus Geschke hat mir mit seinem Kriminalroman und den
darin begangenen Verbrechen immer wieder den Atem geraubt und mich äußerst gespannt
und interessiert lesen lassen. Sein ungezwungener, leichter, aber dennoch
anspruchsvoller Schreibstil, in Kombination mit einer aktuellen und
interessanten Thematik die die Handlung bereichert, drehte mein wissbegieriges Lese-Tempo
hoch.
Die top recherchierte Thematik, die im Laufe der Handlung
zu einem kriminellen Konstrukt einer Horde von extremen Figuren heranwächst,
stellt die authentische Frage: „wo liegt die Grenze zwischen gesundem Patriotismus
und dem widerlichen Nationalsozialismus. Linus Geschke ist es gelungen, diese
Grenzlinien immer wieder deutlich hervor zu heben und die augenscheinlich dünnen
Übergänge zu verdeutlichen. So ist es für mich als Leser eine Herausforderung
abzuwägen, welche Figur noch als „normal“ durch die Story marschiert.
Mit Jan Römer und Mütze hat Linus Geschke sehr sympathische
Figuren gezeichnet, die im Duett fast unschlagbar erscheinen und gern zu unkonventionellen
Methoden bei ihren Recherchen greifen. Zwischen den beiden zeichnet der Autor
eine klare Linie zwischen besonderer Freundschaft ohne Liebesbeziehung. Der
Wert der wahren Freundschaft kommt hier deutlich zum Ausdruck und es macht
Spaß, diese maßvoll mitzuerleben.
Die Verbrechen die in diesem Kriminalroman geschehen
zeugen von kaltblütiger Brutalität. Auch hier stellt sich eine Frage: „was ist krankhafter
Wahn und was nur ein brutales Verbrechen“.
Besonders gut haben mir die Perspektivwechsel gefallen.
Die Perspektive des Protagonisten Jan Römer wurde in der Ich-Erzählform
geschrieben und bot so eine erfrischende Abwechslung.
Von Linus Geschke werde ich sicher bald wieder ein Werk
lesen und ich weiß schon heute, dass es mich genauso begeistern wird wie
dieses.
Meine absolute Leseempfehlung für diesen Kriminalroman.
Interessante Figuren, eine aktuelle Thematik und ein Schreibstil der Lust auf
mehr macht.
Titel: Und am Morgen waren sie tot
Autor: Linus Geschke
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.03.2016
Aktuelle Ausgabe : 14.03.2016
Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783548287034
Flexibler Einband 400 Seiten
Sprache: Deutsch
Jetzt hast du mich doch neugierig gemacht! Da mich der erste Teil nicht ganz überzeugen konnte, hatte ich bisher kein Interesse an dem Nachfolger. Das hast du nun geändert 😊
AntwortenLöschenOh nein, ich bin schon wieder schuldig ;-).
LöschenLiebe Grüße
Nisnis
Hört sich super interessant an, mal eine ganz andere Thematik für einen Krimi. Das Buch muss ich mir merken :-) Danke für die Rezension.
AntwortenLöschenHey Denise,
Löschenich hab es immer gern, wenn ein gesellschaftskritische Thema mit in der Handlung verwoben ist.
Sei lieb gegrüßt,
Nisnis
Spannend! Der erste Krimi des Autor hatte mir schon sehr gut gefallen. Das kommt gleich auf meine Leseliste :)
AntwortenLöschenViele Grüße,
Christian
Hey Christian,
Löschenfein, dann wächst deine Bücherwunschliste also auch :-).
Liebe Grüße
Nisnis