Kriminalroman - Und am Morgen waren sie tot von Linus Geschke

01 Juli 2016

Ausflug ohne Wiederkehr


Deutsch-belgisches Grenzgebiet - Ardennen 1997:

Ein Lokaljournalist findet ein auf grausame Weise ermordetes Pärchen in einem Waldstück auf. Von einem weiteren Pärchen, das gemeinsam mit ihnen dort gezeltet hatte, fehlt jede Spur. Die Morde bleiben mysteriös, denn es gibt zunächst keinerlei Hinweise, ob die Verschwundenen mit dem Verbrechen zu tun haben oder selbst untergetaucht sind.

Der Journalist Jan Römer, verantwortlich für den Bereich „ungelöster Kriminalfälle“, greift mit seiner langjährigen, guten Freundin Mütze den Fall neu auf und ermittelt auf eigene Faust.
Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen. (Quelle: Ullstein Verlag)
Linus Geschke hat mir mit seinem Kriminalroman und den darin begangenen Verbrechen immer wieder den Atem geraubt und mich äußerst gespannt und interessiert lesen lassen. Sein ungezwungener, leichter, aber dennoch anspruchsvoller Schreibstil, in Kombination mit einer aktuellen und interessanten Thematik die die Handlung bereichert, drehte mein wissbegieriges Lese-Tempo hoch.

Die top recherchierte Thematik, die im Laufe der Handlung zu einem kriminellen Konstrukt einer Horde von extremen Figuren heranwächst, stellt die authentische Frage: „wo liegt die Grenze zwischen gesundem Patriotismus und dem widerlichen Nationalsozialismus. Linus Geschke ist es gelungen, diese Grenzlinien immer wieder deutlich hervor zu heben und die augenscheinlich dünnen Übergänge zu verdeutlichen. So ist es für mich als Leser eine Herausforderung abzuwägen, welche Figur noch als „normal“ durch die Story marschiert.

Mit Jan Römer und Mütze hat Linus Geschke sehr sympathische Figuren gezeichnet, die im Duett fast unschlagbar erscheinen und gern zu unkonventionellen Methoden bei ihren Recherchen greifen. Zwischen den beiden zeichnet der Autor eine klare Linie zwischen besonderer Freundschaft ohne Liebesbeziehung. Der Wert der wahren Freundschaft kommt hier deutlich zum Ausdruck und es macht Spaß, diese maßvoll mitzuerleben.

Die Verbrechen die in diesem Kriminalroman geschehen zeugen von kaltblütiger Brutalität. Auch hier stellt sich eine Frage: „was ist krankhafter Wahn und was nur ein brutales Verbrechen“.

Besonders gut haben mir die Perspektivwechsel gefallen. Die Perspektive des Protagonisten Jan Römer wurde in der Ich-Erzählform geschrieben und bot so eine erfrischende Abwechslung.

Von Linus Geschke werde ich sicher bald wieder ein Werk lesen und ich weiß schon heute, dass es mich genauso begeistern wird wie dieses.
Meine absolute Leseempfehlung für diesen Kriminalroman. Interessante Figuren, eine aktuelle Thematik und ein Schreibstil der Lust auf mehr macht.



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.03.2016
Aktuelle Ausgabe : 14.03.2016
Flexibler Einband 400 Seiten
Sprache: Deutsch

6 Kommentare:

  1. Jetzt hast du mich doch neugierig gemacht! Da mich der erste Teil nicht ganz überzeugen konnte, hatte ich bisher kein Interesse an dem Nachfolger. Das hast du nun geändert 😊

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    1. Oh nein, ich bin schon wieder schuldig ;-).

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  2. Hört sich super interessant an, mal eine ganz andere Thematik für einen Krimi. Das Buch muss ich mir merken :-) Danke für die Rezension.

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    1. Hey Denise,

      ich hab es immer gern, wenn ein gesellschaftskritische Thema mit in der Handlung verwoben ist.

      Sei lieb gegrüßt,

      Nisnis

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  3. Spannend! Der erste Krimi des Autor hatte mir schon sehr gut gefallen. Das kommt gleich auf meine Leseliste :)

    Viele Grüße,
    Christian

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    1. Hey Christian,

      fein, dann wächst deine Bücherwunschliste also auch :-).

      Liebe Grüße

      Nisnis

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