Kriminalroman - Knochenernte von Per Sander

19 November 2016

Skurril und mystisch - 3. Fall für Knüppel und Arndt


Krefeld/Halloween: Aaron Gerding von der Landschaftswacht findet im Wald zwei am Boden liegende Jogger. Neben dem ohnmächtigen Matthias Lammert liegt dessen Geschäftspartner Kim Lehman in einer Blutlache, offensichtlich tot. Als Kommissar Klüppel und Kollege Arndt den Toten betrachten staunen sie nicht schlecht, denn dem Toten wurde der Oberschenkelknochen auf äußerst gewaltsame Weise aus dem Bein entfernt und entwendet.

Knüppel, Arndt und das Ermittlerteam müssen sich die Frage stellen, ob die Tat an diesem symbolträchtigen Datum einen okkulten oder mystischen Hintergrund besitzt. Im Rahmen der Ermittlungen stößt das Team auf mehr als ungewöhnliche Zeugen und tappt zunächst im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht überschlagen sich die Ereignisse rasant.
1985 im Ruhrpott geboren, mittlerweile aber an den Niederrhein verirrt. In Düsseldorf Germanistik und Anglistik studiert. Viele Jobs gehabt – u.a. Journalist, Ghostwriter und Boxsack im Einzelhandel.
War alles nicht so wirklich was. Krimis sind auf jeden Fall eine bessere Idee. (Quelle: Homepage Per Sander)
Bereits auf den ersten Seiten wird dem Leser ein bestialischer, bizarrer Mord präsentiert. Das Verbrechen ist so ungewöhnlich, dass es den Leser neugierig an die Seiten presst. Als dann das Ermittlerteam tätig wird, wirkt die Geschichte vorübergehend etwas überladen, da alle Ermittler inklusive Gerichtsmediziner, Spurensicherung, Pressesprecher, Zeugen, Opfer etc. recht eng aneinander, nacheinander und zu eilig vorgestellt werden, ohne die Handlung an dieser Stelle weiter voranzubringen.

Per Sander schreibt in hohem Tempo. Man kann nicht anders als seine Lesegeschwindigkeit der kurzweiligen und hoch spannenden Handlung anzupassen. Unglaublich gute, knackige Dialoge a‘la frei Schnauze, waren mir ein wahrer Genuss, denn Per Sanders Stil und Sprache ist genial salopp bis amüsant und flüssiges Lesen ein Garant. Der talentierte Schreibstil und Ausdruck besitzt definitiv einen hohen Wiedererkennungswert, der durch zahlreiche, ungewöhnliche und skurrile Figuren noch einmal mehr an Wert gewinnt.

Das Ermittlerteam ist sympathisch und bereichert die Geschichte durch teaminternes Brainstorming. Von kauzig bis durchgeknallt, seriös und kunstinteressiert ist alles vertreten. Vor allem urig und etwas schräg ist die Figur des Kommissars Knüppel, der opelfahrend ohne Smartphone niemandem seinen Vornamen verrät. Und nicht zu vergessen Kollege Arndt, der stets als Newsticker von Recherchen fungiert. Besonders gut empfinde ich die Ausarbeitung der Nebenfiguren, die so nämlich zunächst gar nicht als solche definierbar sind.

Mystik und Okkultismus nehmen in diesem Kriminalroman inhaltlich die Hauptrolle ein. Per Sander hat seine Recherchehausaufgaben dazu gemacht und setzt dem ganzen noch ein angenehmes Sahnehäubchen aus Fiktion auf. Für mich persönlich ist diese Thematik nicht ganz mein Ding, aber in diese Geschichte passt sie einfach bestens zu den besonders außergewöhnlich gezeichneten Charakteren, die alle irgendwie in diese Szenen zu passen scheinen.

Von Knüppel und Arndt habe ich in diesem 3. Band erstmalig gelesen und ich kann jedem versichern, dass dieser Kriminalroman durchaus ohne Bedenken als „stand alone“ gelesen werden kann. Und wer es blutig mag, wird in Knochenernte ganz auf seine Kosten kommen und die geschickten Verstrickungen und überraschenden Wendungen hundertprozentig genießen.
Knochenernte ist ein kurzweiliger Kriminalroman, der durch knackige Dialoge mit hohem Tempo durch die spannende, mystisch-okkulte Thematik der Geschichte treibt.


Titel: Knochenernte
Autor: Per Sander


Taschenbuch:
260 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erstausgabe 31. Oktober 2016
Sprache: Deutsch

4 Kommentare:

  1. Tolle Rezi! Blutig mag ich ja gerne, aber Mystik und Okkultismus ist im Moment nicht ganz so meins. Ich werde es mir mal merken, aber meine WuLi bleibt erstmal verschont.

    LG Tanja

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    1. Danke sehr. Okkultismus muss man schon etwas mögen 😉.

      Liebe Grüße

      Nisnis

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  2. Huhu,
    das Buch klingt echt gut! Kann ich den 3. Fall auch als erstes lesen?
    Liebe Grüße
    Jasmin

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    1. Hallo Jasmin,

      ja das kannst du, das habe ich ja in der Rezension auch geschrieben ☺️.

      Viele Grüße

      Nisnis

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